Die kurze Geschichte von Hamburgs jüngster Haftanstalt - der JVA Billwerder - ist schon jetzt ein Kuriosum. Der rot-grüne Senat plante in den 90er-Jahren eine Haftanstalt für den offenen Vollzug auf der grünen Wiese. Der erste Bauabschnitt mit rund 400 Haftplätzen entstand. Nach dem Regierungswechsel 2001 galt eine neue Justizpolitik. Der damalige Justizsenator Roger Kusch setzte auf den geschlossenen Vollzug. Der Mitte-rechts-Senat beschloss den Bau des zweiten Bauabschnitts mit weiteren 400 Haftplätzen, obwohl es keine gesicherte Prognose für den Platzbedarf gab. Kusch ließ die Haftanstalt für den geschlossenen Vollzug umrüsten und unter anderem mit einer 1,8 Kilometer langen und fünf Meter hohen Außenmauer umgeben. Kosten: 32 Millionen Euro. Nun soll die eine Hälfte der JVA Billwerder also wieder für den offenen Vollzug umgerüstet werden.