Frankfurter Allgemeine Zeitung:
"An den Fingern einer Hand könnte sich die Union ihre Regierungschancen ausrechnen, wenn sie auf ihre bisherigen Bündnisoptionen beschränkt bliebe. Ein Ausbruch aus dem bürgerlichen Lager hat für die CDU höchsten Rang. Selbst wenn es bei diesem einen bliebe, könnte sie damit ihre traditionellen Koalitionspartner unter Druck setzen. Aber das Fenster der Gelegenheit dazu bleibt nur so lange offen, wie die SPD noch zurückscheut, die rot-grün-rote Karte zu ziehen."
Süddeutsche Zeitung (München):
"Die Grünen werden Juniorpartner der Partei, die ihnen einst als die Organisation eines öden, schalen und unaufgeklärten Bürgertums galt. Und Ole von Beust, der Regierungschef in Hamburg, macht es ihnen leicht, weil er ein weites Herz hat: Einst hat er es mit der rechtsradikalen Schill-Partei gut gekonnt, jetzt kann er es gut mit den Grünen. Das ist nicht Prinzipienlosigkeit, sondern Politik."
Stuttgarter Zeitung:
"Das Pilotprojekt Hamburg wird auf die Bundespolitik ausstrahlen, zeigt es doch, was möglich ist. Auch die anderen Parteien werden sich bewegen müssen, um Handlungsspielräume zu gewinnen. Denn vergessen wir nicht: Die Hamburger Koalition ist auch eine Reaktion auf das Erstarken der Linkspartei."
Der Tagesspiegel (Berlin):
"Einen Einschnitt in der deutschen Parteiengeschichte bedeutet die Unterzeichnung des Koalitionsvertrages schon heute. Im Erfolgsfall wird das Hamburger Bündnis dazu beitragen, dass die Entideologisierung von Politik in Deutschland voranschreitet, dass nicht mehr die Lagerzugehörigkeit, sondern die Übereinstimmung in Sachfragen den Ausschlag gibt."