Kommentar

Poggendorf kauft Sylt-Wohnung aus Tierheim-Erbe", titelte das Hamburger Abendblatt am 9. Juli 2007. Seitdem haben diese Zeitung und andere Medien der Stadt immer neue unappetitliche Details aus dem selbstherrlichen Treiben des Mannes berichtet, der seit über zehn Jahren den Hamburger Tierschutzverein mehr oder weniger wie eine private Ich-AG betreibt. Nicht nur, dass er unliebsame Mitglieder seines Vereins mit Ausschlussverfahren überzieht - er hat sich, was der Präsident seines Dachverbandes als ziemlich unmoralisch empfindet, sogar aus dem Vermächtnis eines Tierfreundes unter offenbar mehr als zweifelhaften Umständen bedient.

Der Hamburger Justiz - Staatsanwaltschaft und Polizei - waren diese Umstände so dubios, dass sie ein Verfahren weges des Verdachts auf Untreue eingeleitet hat und gestern in einer Großrazzia mit 150 Beamten Wohn- und Geschäftsräume von Poggendorf und anderen Funktionären des Tierschutzvereins durchsuchte.

Eine solch spektakuläre Aktion hat die Hansestadt zuletzt beim Schlag gegen Mitglieder der berühmt-berüchtigten Familie Osmani erlebt. Da ging es um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.

Es reicht, Herr Poggendorf! Wenn Sie dem Tierschutz und der Arbeit der vielen engagierten Helfer nicht weiter schaden wollen, dann lassen Sie ihr Amt zumindest ruhen. Und zwar ab sofort.

Vorher sollten Sie noch eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen und ihren Mitgliedern alle Unterlagen offenlegen und sich ihren Fragen stellen. Das sind Sie Ihrem Verein und dem Tierschutz zumindest schuldig.