Kommentar

Fünfzehn Jahre Haft, die Höchststrafe für den Terrorhelfer Mounir El Motassadeq - das Urteil ist keine Überraschung, aber markiert einen historischen Tag im Kapitel der Aufarbeitung der Anschläge des 11. September 2001. Endlich: Das jahrelange Ringen der Gerichte im Fall Motassadeq ist zu Ende.

Die Welt hat wieder einmal auf Hamburg ge-schaut, von wo Todespilot Mohamed Atta und seine Komplizen die Anschläge vorbereiteten, die Tausende qualvoll in den Tod rissen. Zwar werden die Verteidiger weiter kämpfen, um doch noch die Strafe zu kippen - aber es ist unwahrscheinlich, dass sie Erfolg haben. Es gab manche Hürden für die Hamburger Richter im Laufe der Jahre: Wichtiges Beweismaterial aus den USA wurde ihnen nur spärlich und zögerlich herausgegeben - die deutsche Justiz hat versucht, damit umzugehen. Eine andere wichtige Dimension: Die Angehörigen der Opfer-Familien haben jetzt ein Stück Gewissheit - dass die Anschläge zum Teil wenigstens juristisch aufgearbeitet sind.