HAMBURG. Der Terrorhelfer Mounir El Motassadeq ist vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht nach nur zwei Verhandlungstagen zu 15 Jahren Haft wegen Beihilfe zum vielfachen Mord verurteilt worden. Er soll an den Vorbereitungen der Anschlägen vom 11. September 2001 beteiligt gewesen sein.

Motassadeq nahm die Urteilsverkündung gestern Abend ohne sichtbare Regung auf. Entsprechend den Vorgaben des Bundesgerichtshofes (BGH) verschärften die Hamburger Richter das ursprüngliche Urteil - es hatte auf sieben Jahre Haft gelautet - erheblich. Der BGH sah es als erwiesen an, dass der 32-Jährige die Todespiloten vom 11. September organisatorisch unterstützte. Motassadeq beteuerte dagegen, er habe von den Terrorplänen nichts gewusst. Ihm werde etwas vorgeworfen, was er nicht getan habe. "Meine Zukunft ist ruiniert", sagte der Marokkaner in seinem Schlusswort. Es war bereits der dritte Prozess gegen Motassadeq in Hamburg, nachdem beide frühere Urteile vom BGH aufgehoben worden waren. Seine Verteidiger hoffen nun auf eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht.