Kommentar

Es läuft etwas schief in dieser Gesellschaft. Während sich Unternehmensvorstände an den Spitzeneinkommen in den USA orientieren, entwickeln sich die Löhne im unteren Bereich hier und da in Richtung Dritte-Welt-Niveau.

Besonders augenfällig wird dieses Missverhältnis, wenn Frauen, die in Luxushotels die Suiten reinigen, mitunter nicht einmal mehr 2,50 Euro pro Stunde bekommen. Schon die Tariflöhne sind in diesem Bereich nicht gerade fürstlich. Da kann es nicht angehen, dass Reinigungsfirmen mit Tricks die Löhne noch unter diese Tarife drücken. Das ist nicht nur illegal - es ist auch unanständig.

Aber auch die Hotelketten können sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Nachdem Zimmermädchen lange ein klassischer Einstiegsberuf der Hotelerie war, haben sie deren Aufgaben immer mehr an Fremdfirmen vergeben. Dennoch bleibt es die Pflicht der Hotels, darauf zu achten, dass in ihren Häusern nach Recht und Gesetz gearbeitet wird.

In einer Gesellschaft, die funktionieren soll, muss Maß gehalten werden - oben und unten.