Die Wirtschaftsverbände reagierten verhalten bis kritisch auf die Pläne. Frank Horch, Präses der Handelskammer, sagte, eine Teilverlagerung dürfe...

Die Wirtschaftsverbände reagierten verhalten bis kritisch auf die Pläne. Frank Horch, Präses der Handelskammer, sagte, eine Teilverlagerung dürfe nicht zulasten von Unternehmen und Beschäftigten im Hafen gehen. "Wer dort andere Nutzungen verdrängen will, muss Alternativen aufzeigen, die unseren Universalhafen lebensfähig erhalten. Das vermisse ich bislang sträflich", sagte Horch. Die Hafenwirtschaft stufte die Pläne als "bedenklich" ein. Klaus-Dieter Peters, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, sagte: "Im Falle einer tatsächlichen Verlagerung der Universität auf den Kleinen Grasbrook muss gewährleistet sein, dass allen betroffenen Hafenunterunternehmen gleichwertige Ersatzflächen mit unmittelbarem Wasseranschluss angeboten werden, da sonst die Abwanderung von wichtigen Dienstleistungen in andere Häfen droht." Bei dem betroffenen Areal handele es sich keineswegs um brachliegendes Gelände. "Dort befindet sich mit dem Überseezentrum das größte Unternehmen für Lager- und Kontraktlogistik im Hafen", sagt Peters. Kritisch reagierte Dorothee Stapelfeldt, die Hochschulpolitikerin der SPD-Fraktion. "Bei den Arbeitsgruppen ist offensichtlich am Ende das herausgekommen, was die Senatorin von Anfang an beabsichtigt hatte", sagt Stapelfeldt. Die vorgestellten Kostenschätzungen müssten genau geprüft werden. Auch seien nähere Informationen nötig, wie sich die Senatorin die Finanzierung vorstelle. Die Teilverlagerung ist aus Sicht der Linken "finanzpolitischer Irrsinn", sagt die hochschulpolitische Sprecherin Dora Heyenn. "Insgesamt zeigt sich erneut die Handschrift des schwarz-grünen Senats mit dem "Hang zu teuren Leuchtturm-Projekten". Prof. Jürgen Pietsch, Stadtplaner der HafenCity-Universität (HCU), sprach von einer Campuslösung, die nicht zukunftsfähig sei. Er unterstützt stattdessen einen Teilumzug auf das Gelände der Trabrennbahn Bahrenfeld.