200 Reusen hat der einzige Berufsfischer der Region knapp über dem Elbegrund ausgelegt. Wegen der anhaltenden Kälte seien die Stinte diesmal drei Wochen später dran. Bei mehreren Grad plus ziehen sie zum Laichen den Fluss hinauf. Zwischen 600 und 800 Kilo Stint hofft der Fischer in den nächsten sechs Wochen täglich aus dem Wasser zu ziehen

Die Stintsaison hat elbaufwärts von Hamburg begonnen. Erste Schwärme des kleinen lachsartigen Fisches haben das Fanggebiet von Fischer Wilhelm Grube in Hoopte im Landkreis Harburg erreicht. "Die erste Kiste mit 25 Kilo Stint ist voll. Es geht los", sagt Grube.

200 Reusen hat der einzige Berufsfischer der Region knapp über dem Elbegrund ausgelegt. Wegen der anhaltenden Kälte seien die Stinte diesmal drei Wochen später dran. Bei mehreren Grad plus ziehen sie zum Laichen den Fluss hinauf. Zwischen 600 und 800 Kilo Stint hofft der Fischer in den nächsten sechs Wochen täglich aus dem Wasser zu ziehen.

"Die Anzeichen dafür sind gut", sagte Grube. Der Bedarf steige seit 10 Jahren kontinuierlich an. Während Stint früher als "Arme-Leute-Essen" galt, ist er in der Elberegion längst zum Kultgericht geworden. "Die meisten wollen ihn knusprig in Speck gebraten", weiß der Fischer. Er werde aber auch geräuchert, sauer eingelegt und in Suppe angeboten. Der Kilo-Preis für küchenfertigen Stint ist bei Fischer Grube mit 10,50 Euro stabil geblieben. Rund 60 regionale Restaurants werden bis Mitte April von ihm beliefert.

Frischer Stint ist am Gurkengeruch zu erkennen. Der knapp 20 Zentimeter große Fisch zieht schon im Winter aus der Nordsee ins Brackwasser der Flussmündung, um sich dem Süßwasser anzupassen. Wird es wärmer, arbeiten sich die Schwärme der blau-grün schillernden Stinte Tag für Tag zum Laichen die Elbe hinauf. Während sie früher bis nach Bleckede zogen und im Mittelalter sogar in die Ilmenau bis nach Lüneburg, kommen die Stinte heute nur noch bis zum Wehr bei Geesthacht.