Schleswig-Holstein ist eines der ärmsten Bundesländer. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Land Schulden von fast 23 Milliarden Euro angehäuft,
Schleswig-Holstein ist eines der ärmsten Bundesländer. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Land Schulden von fast 23 Milliarden Euro angehäuft, das entspricht bei einer Bevölkerung von rund 2,8 Millionen etwa 8000 Euro pro Kopf (der Vergleich mit Hamburg hinkt, weil die Hansestadt Land und Kommune ist). Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt rund neun Milliarden Euro. Landesbesitz wurde bereits weitgehend zu Geld gemacht - unter anderem Beteiligungen an der Werft HDW, der früheren Landesbank und der LEG (Wohnungen). Die Anteile an der HSH Nordbank zählen zum letzten Landesvermögen, wurden aber teils über Kredite (mehr als eine Milliarde Euro) bezahlt. Weitere Kapitalhilfen für die HSH kann das Land nur über neue Schulden finanzieren. Misslingt die Rettung der Nordbank, ist die Zukunft Schleswig-Holsteins als eigenständiges Bundesland gefährdet. Das Land ist schon jetzt auf die Hilfe des Bundes und anderer Länder angewiesen. Sie wollen bis 2019 insgesamt 720 Millionen Euro nach Kiel überweisen, unter der Bedingung, dass Schleswig-Holstein 2020 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegt.