Der Containerumschlag stieg im ersten Quartal um 5,2 Prozent auf 2,2 Millionen. Hamburg schneidet besser ab als Rotterdam und Antwerpen.

Hamburg. Der Umschlag im Hamburger Hafen ist in den ersten drei Monaten des Jahres weiter gewachsen. Die Zahl der verladenen Standardcontainer (TEU) erhöhte sich um 5,2 Prozent auf 2,2 Millionen, der Gesamtumschlag legte um 3,8 Prozent auf 32,6 Millionen Tonnen zu.

„Wir gehen weiter davon aus, dass wir in Gesamtjahr in beiden Bereichen ein Plus von fünf bis sechs Prozent erreichen“, sagte Claudia Roller, die Vorstandsvorsitzende des Hafen Hamburg Marketing , am Mittwoch. „Alles Weitere wäre dann ein Sahnehäubchen.“ 2011 wurden in Hamburg 132,2 Millionen Tonnen und gut neun Millionen TEU umgeschlagen.

+++ Seegüterumschlag im Norden nimmt zu +++

+++ "Wir brauchen eine neue Köhlbrandbrücke" +++

Zwar liegt der Zuwachs im wichtigen Containerumschlag nicht mehr im zweistelligen Bereich wie in den Quartalen seit dem Sommer 2010. Dennoch zeigt sich Roller zufrieden. Die Entwicklung spiegele auch die schwächere Weltkonjunktur wider. „Wenn wir auch im weiteren Verlauf des Jahres dieses Plus erzielen, liegen wir gegenüber anderen Häfen gut“, sagte sie.

+++ Container-Boom: Geschäft mit Asien legt deutlich zu +++

Zum Vergleich: Die Konkurrenzhäfen Rotterdam und Antwerpen haben bis Ende März deutlich schlechter als Hamburg abgeschnitten. So ging in den Niederlanden der Containerumschlag um 3,9 Prozent zurück, während in Belgien noch ein Plus um 0,7 Prozent erzielt wurde. Allein Bremerhaven kam auf einen Zuwachs von 13,6 Prozent. Der Hintergrund dafür sind zwei große Dienste, die Europa mit Asien und Südamerika verbinden, die jetzt neu den Hafen an der Weser anlaufen. „Gerade der Asiendienst, der zuvor nach Hamburg ging, hat auch viele Zubringer-Verkehre nach Bremen gebracht“, sagte Roller. Hamburg werde aber die Einbußen voraussichtlich im zweiten Quartal aufholen.

+++ Wachstumstrend: Hafen steuert 2012 auf Rekordkurs +++

Im Massengutumschlag gab es im ersten Quartal ein Minus von 4,8 Prozent auf 9,5 Millionen Tonnen. Von dem Rückgang waren vor allem Getreide und Mineralölprodukte betroffen. „Einer der Hauptgründe für die Entwicklung sind schlechtere Ernten“, sagte Roller. Der Umschlag werde sich aber im laufenden Jahr stabilisieren. 2011 waren in Hamburg 39,6 Millionen Tonnen Massengüter ein- und ausgeladen worden.

Klar ist: Besonders im Containerverkehr werden immer größere Schiffe eingesetzt. So lag die Zahl der Großfrachter, die Hamburg anlaufen, zum Jahresbeginn bei 87. Das ist fast doppelt so viel wie noch im ersten Quartal 2011. „Wir hoffen deshalb umso mehr darauf, dass die Elbe rasch an die neuen Größen angepasst werden kann“, sagte Roller. Insgesamt liegt der Marktanteil des Hamburger Hafens in Nordeuropa derzeit bei 22,6 Prozent. Das Hafen Marketing rechnet damit, dass er sich in diesem Jahr weiter erhöhen wird. (HA)