Hamburg. Auf der Linie S1 herrscht zwischen Bahrenfeld und Othmarschen aktuell Schienenersatzverkehr. Doch die Verbindung wird zur Geduldsprobe.
Nutzer der S-Bahn, die im Westen von Hamburg unterwegs sind, brauchen gute Nerven: Für Tausende Fahrgäste wird die Strecke zwischen Bahrenfeld und Othmarschen auf der Linie S1 derzeit zur Geduldsprobe.
Das Problem: Wegen Bauarbeiten kann die S-Bahn die stark genutzte Route nicht fahren. Die Bahnen verkehren zwischen den beiden Haltestellen nicht, weil der Streckenabschnitt zwischen Othmarschen und Bahrenfeld wegen Erneuerungen an der Brücke Baurstraße und der A7-Überführung gesperrt ist. Das bedeutet: Zwischen Wedel und Othmarschen sowie zwischen Bahrenfeld und Airport fährt die S1 wie gewohnt. Doch zwischen den Haltestellen Othmarschen und Bahrenfeld pendelt während der Bauphase ein Bus als Schienenersatzverkehr. Die Maßnahme wird noch bis zum 3. November andauern.
S-Bahn im Hamburger Westen gesperrt: Zwischen Bahrenfeld und Othmarschen fahren Busse
Schienenersatzverkehr (SEV) allein ist für Fahrgäste schon so eine Belastung und bedeutet zeitlichen Mehraufwand. Doch in diesem Fall ist die Situation besonders nervig. Denn wegen der Verkehrssituation in der Gegend stehen die ersatzweise fahrenden Busse zeitweise im Stau.
„Ich habe für die Strecke von der S-Bahn-Station Bahrenfeld bis zur Station Othmarschen am Wochenende fast eine Stunde gebraucht“, berichtet eine Leserin über die Busfahrt zwischen den im Grunde nicht weit voneinander entfernten Haltestellen. Die Fahrt führte am Sonntag über die Friedensallee Richtung Osdorfer Straße. „Und hier stand der Bus praktisch still, es gab einen großen Rückstau“, erzählt die Hamburgerin.
Das Problem: Auf der Strecke standen und warteten alle Autos, die durch das Nadelöhr am Autobahnanschluss Bahrenfeld fahren müssen. Denn auch dort, an der A7, sind Straßen gesperrt und behindern Bauarbeiten den Verkehr.
S-Bahn Hamburg bittet Fahrgäste aus dem Schienenersatzverkehr um Entschuldigung
Am Sonntag dürfte wegen des HSV-Spiels in der Region besonders viel los gewesen sein. Wegen der Begegnung im Stadion kam es „zu größerem Verkehrsaufkommen, von dem auch unser Busverkehr betroffen war“, sagte ein Bahnsprecher zur Situation im SEV. „Für die entstandenen Verzögerungen bitten wir unsere Fahrgäste um Entschuldigung.“
Ohne die zusätzlichen Beeinträchtigungen durch ein Fußballspiel seien die Ersatzbusse schneller. „Wir haben die Fahrzeiten zwischen Othmarschen und Bahrenfeld mehrfach gemessen, in der Regel waren die Fahrgäste heute zehn bis 15 Minuten unterwegs“, sagte der Bahnsprecher zur Situation am Montag.
S1-Sperrung in Hamburg: Busse fahren im Ringverkehr zwischen Bahrenfeld und Othmarschen
Die Frage lautet dennoch, warum der SEV ausgerechnet eine Umleitung im Norden der S-Bahn-Strecke fährt, obgleich dort derzeit Baumaßnahmen den Verkehr behindern. „Die Busse fahren zwischen Othmarschen und Bahrenfeld im Ringverkehr, weil nicht ausreichend Platz für das Wenden der Busse zur Verfügung steht und sie so schneller zum Einsatz kommen können“, sagte der Sprecher zu dieser Verkehrsführung.
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Deshalb fährt der Schienenersatzverkehr von der S-Bahn-Station Othmarschen über die durch Baustellen-Ärger bekannte Reventlowstraße und die Walderseestraße über die Anschlussstelle Othmarschen, und dann weiter über die Behringstraße und den Hohenzollernring in die Friedensallee bis zur Haltestelle Bahrenfeld. Von dort geht es die Friedensallee weiter Richtung Norden und dann, nach der Anschlussstelle Bahrenfeld, über den Kalckreuthweg und die Ebertallee nach Othmarschen.