Hamburg. Es entstehen zu wenig neue Wohnungen. Im Hamburger Westen soll sich das ändern. Welche Rolle dabei alte Einfamilienhäuser spielen.

An vielen Stellen im Bezirk Altona liegen Grundstücke brach. Der Wohnungsbau ist im Vergleich zu den Vorjahren zum Erliegen gekommen. Gleichzeitig werden dringend neue Wohnungen benötigt. Im Hamburger Westen soll bislang ungenutztes Potenzial gehoben werden. Dafür hat das Bezirksamt unter der Leitung von Stefanie von Berg (Grüne) jetzt eine Infokampagne gestartet, um in Einfamiliensiedlungen mehr Platz zu schaffen.

Wohnung Hamburg: Bezirk Altona startet Kampagne gegen Wohnungsnot

Die Idee dahinter sieht folgendermaßen aus: Durch Aufklärung möchte das Bezirksamt Eigentümer, aber auch Mieter dazu bringen, aus großen Wohneinheiten, mehrere kleinere zu machen. Außerdem möchte man über die Schaffung von weiterem Wohnraum informieren, beispielsweise durch den Ausbau von Dachgeschossen oder durch Aufstockung.

„Für uns im Bezirksamt Altona sind Einfamilienhausgebiete eine echte Chance, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Durch den Umbau im Bestand können viele neue Wohneinheiten entstehen – etwa in Form von Einliegerwohnungen“, erklärt Bezirksamts-Chefin von Berg. „Weil diese Möglichkeit bislang aber noch zurückhaltend genutzt wird, gehen wir als Bezirksamt nun in die Info-Offensive.“

Wohnen in Hamburg: Rund 10.000 Wohneinheiten könnten in Einfamilienhausgebieten entstehen

Rund 60 Prozent der Wohngebiete in Altona werden von Einfamilienhausgebieten geprägt. Untersuchungen haben laut Bezirk ergeben, dass in diesem Sektor – durch Aufstockungen, Um- und Anbauten – rund 10.000 Wohneinheiten zusätzlich geschaffen werden könnten. Davon hätten alle was.

Die betroffenen Bewohner profitieren vom Umbau, weil sie so länger im Eigenheim wohnen bleiben können. Etwa, weil der barrierefreie Ausbau oder eine Pflegekraft durch zusätzliche Mieteinnahmen gegenfinanziert werden können. „So könnte man trotz der Herausforderungen des Alters im vertrauten Umfeld wohnen bleiben“, wirbt von Berg.

Bezirk Altona organisiert Infoveranstaltung in Rissen und kommt auf Wochenmärkte

Der Bezirk Altona hat etwas davon, weil man so den dringend benötigten Wohnungsbau auf andere Weise ankurbelt als im Neubau, der derzeit fast zum Erliegen gekommen ist. So hat der Bezirk in den ersten acht Monaten dieses Jahres Baugenehmigung für 361 Wohneinheiten erteilt, wie aus einer Senatsanfrage hervorgeht. Zum Vergleich: 2022 waren es zu diesem Zeitpunkt knapp doppelt so viele erteilte Genehmigungen im Bezirk Altona.

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Wer sich für einen Um- beziehungsweise Ausbau seines Eigenheims interessiert, der kann sich auf der neu gestalteten Homepage auf hamburg.de unter dem Bezirk Altona über Ansprechpartner, mögliche Auflagen und Förderungen informieren. Zudem sind Informationsveranstaltungen geplant. Der erste Termin ist am Donnerstag, 7. November, von 18.30 bis 20 Uhr in der Mensa der Stadtteilschule Rissen, Voßhagen 15, geplant. Darüber hinaus wird das Bezirksamt mit Infoständen auf Wochenmärkten sowie mit Flyern und Social-Media-Aktivitäten informieren.