Hamburg. Feuerwehrleute fingen den jungen Seehund ein. In den vergangenen Monaten mussten weitere verirrte Jungtiere gerettet werden.
Am Sonnabendabend wurde am Elbstrand Neumühlen/Övelgönne ein junger Seehund gefunden. Feuerwehrleute kümmerten sich um den verletzten Heuler. Das Jungtier wurde in eine Transportbox gebracht und in die weitere Betreuung von Schwanenvater Olaf Nieß übergeben. Wie er vermutet, war das Tier wohl von der Küste die Elbe hoch geschwommen. Der Heuler sei geschwächt, habe aber keine erkennbaren Erkrankungen, so Nieß. Nach einer Nacht im Seehundbecken in Hamburg wurde er am Sonntag auf die Seehundstation Friedrichskoog gebracht, wo er jetzt wieder aufgepäppelt wird.
Immer wieder kommt es vor, dass junge Robben an der Elbe stranden oder sich in Gefilde verirren, in denen sie eigentlich nichts zu suchen haben. So musste die Feuerwehr in Geesthacht im Juli einen jungen Seehund an der Fischtreppe einfangen. Er hatte sich dort niedergelassen und ließ sich den Fisch schmecken. Von der Rettungsaktion der Feuerwehr war er daher nur wenig begeistert.
Nur wenige Wochen vorher kümmerten sich die Feuerwehr und Schwanenvater Nieß in Tatenberg um einen Heuler, der vermutlich von der Mutter getrennt wurde und entkräftet auf einer Slipanlage in der Sonne lag. Sie brauchten allerdings ein bisschen Geduld, weil ihnen der kleine Seehund zweimal entwischte.
Seehunde: Der Bestand im Wattenmeer ist stabil
Aber auch, wenn sich Jungtiere immer mal wieder verirren: Die Anzahl der Seehunde im niedersächsischen Wattenmeer bleibt stabil. Aus zwei Flugzeugen heraus wurden in diesem Sommer 8557 Tiere gesichtet, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg mitteilte.
Das seien zwar rund 350 Tiere weniger als noch im vergangenen Jahr, dieses Mal konnte allerdings ein bestimmter Bereich aufgrund einer dort stattfindenden Militärübung nicht überflogen werden. Erfahrungsgemäß würden sich dort in etwa 300 Seehunde mit ihrem Nachwuchs aufhalten.
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Die Meeressäuger sind laut Laves ein wichtiger Indikator für den Zustand des Wattenmeeres. Ihre Anzahl und ihr Gesundheitszustand zeigen, wie gut die Wasserqualität und wie hoch der Fischbestand ist.
Insgesamt machten die Tiere demnach einen guten und mobilen Eindruck. Hinweise auf mögliche Viruserkrankungen wurden nicht festgestellt. Tot aufgefundene und sichtbar erkrankte Tiere, die eingeschläfert werden mussten, werden vom Landesamt untersucht. Gezählt wurde auf insgesamt zehn Flügen zwischen Ems und Elbe in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte August. Das Wetter war nach Angaben des Laves dafür optimal. Im Sommer ruhen sich die Tiere oft auf Sandbänken aus und können so gut beobachtet werden.