Hamburg. Die mehrspurige Straße in Altona-Altstadt wurde für fünf Millionen Euro saniert – und erheblich verändert. Wie sie nun aussieht.

„Mobilitätswende statt Asphaltwüste“ – unter diesem Motto hatte das Bezirksamt Altona im März vergangenen Jahres den Umbau der Louise-Schroeder-Straße begonnen. 14 Monate später ist das 5 Millionen Euro teure – und durch RISE, bezirkliche Mittel sowie die Verkehrsbehörde finanzierte – Bauvorhaben abgeschlossen: An die ehemals dreispurige und zum Teil 18 Meter breite Einbahnstraße in Altona-Altstadt erinnert jetzt nur noch wenig.

Louise-Schroeder-Straße
Kaum wiederzuerkennen: die Louise-Schroeder-Straße in Altona-Altstadt nach den Baumaßnahmen. © Bezirksamt Altona | Bezirksamt Altona

Von den drei Fahrstreifen Richtung Westen ist nur einer übrig geblieben. Der restliche Platz kommt nun Radwegen zugute, die drei Meter breit und baulich vom Autoverkehr getrennt sind. Auch Teil des Umbaus: Die vorher nur aus Asphalt bestehende Fläche wurde großflächig bepflanzt. Das hat zur Folge, dass die Parkplätze neu angeordnet und verringert worden sind. Statt 179 gibt es nur noch 86 Parkplätze, dafür wurden 94 neue Fahrradbügel errichtet.

Hamburg-Altona: Louise-Schroeder-Straße wurde umfassend saniert

„Insgesamt wurden auf dem Streckenabschnitt zwischen Virchowstraße und Holstenstraße 1,3 Kilometer Radweg neu gebaut beziehungsweise saniert“, sagt Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona. Zugunsten des Fußverkehrs seien außerdem 4200 Quadratmeter Gehweg saniert und eine Fläche von 3700 Quadratmetern entsiegelt und als „ökologisch hochwertige Grünflächen“ hergestellt worden.

Louise-Schroeder-Straße
Die Louise-Schroeder-Straße im vergangenen Jahr: viele Fahrspuren, wenig Grün. © Bezirksamt Altona | Bezirksamt Altona
Louise-Schroeder-Straße
Die Louise-Schroeder-Straße im August 2024: Zwei Fahrspuren und einige Parkplätze sind weggefallen, dafür gibt es mehr Platz für den Radverkehr und die Bepflanzung. © Bezirksamt Altona | Bezirksamt Altona

„Die Grünflächen dienen dabei auch der offenen Oberflächenentwässerung und als Regenwasserspeicher“, erklärt Schlink die Bepflanzungsmaßnahme. Hierfür seien wasserspeicherungsfähige Substrate eingebaut worden, die dazu beitragen sollen, dass das Regenwasser erst verzögert versickert und somit den Bäumen und der Vegetation länger zur Verfügung steht. Und apropos Bäume: Zwar mussten während der Baumaßnahmen vier Bäume gefällt werden, „es wurden aber auch 71 neue großkronige Bäume sowie 5 Großsträucher gepflanzt“, so Schlink.

Louise-Schroeder-Straße
Vor der Baumaßnahme gab es nur vereinzelt Bäume an der Louise-Schroeder-Straße. © Bezirksamt Altona | Bezirksamt Altona
Louise-Schroeder-Straße
Mittlerweile ist die Louise-Schroeder-Straße von Bäumen regelrecht gesäumt. © Bezirksamt Altona | Bezirksamt Altona

Hamburg-Altona: „Die Louise-Schroeder-Straße ist ein echtes Vorzeigeprojekt“

„Die zusätzlichen Bäume tragen im Sommer dazu bei, den Wärmeinsel-Effekt zu verringern – und sind genauso wie die Bäume am Bruno-Tesch-Platz mit einer Sensorik ausgestattet, die uns digital zeigt, ob die Bäume gewässert werden müssen oder nicht“, sagt Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) und ergänzt: „Die Louise-Schroeder-Straße ist ein echtes Vorzeigeprojekt.“

Mehr aus dem Bezirk Altona

Mit dem Umbau zeige der Bezirk, „wie man Mobilitätswende mit Freiraumplanung kombiniert und dabei gleichzeitig auf die Folgen des Klimawandels reagiert“. „Wo einst eine überdimensionierte Einbahnstraße als Asphaltwüste den Grünzug Neu-Altona zerschnitten hat, gibt es nun viel mehr Platz für Fuß- und Radverkehr“, so von Berg.