Hamburg. Ein 17-Jähriger soll am Donnerstagabend mit einer Waffe aufgetaucht sein. Doch als die Polizei erscheint, stellt sich der Fall ganz anders dar.
Ein Anrufer hat am Donnerstagabend einen Großeinsatz an der Stadtteilschule Blankenese ausgelöst: Rund zwei Dutzend Streifenwagen seien zu der Schule an der Frahmstraße beordert worden, weil dort ein 17 Jahre alter Jugendlicher angeblich mit einer Schusswaffe auf dem Schulhof aufgetaucht sein sollte, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei Hamburg dem Abendblatt. Dies habe sich aber schnell als falsch herausgestellt. „Im Endeffekt wurden hier viele Ressourcen der Polizei für nichts verschwendet“, so der Sprecher.
Gegen 18.26 Uhr war der Anruf bei der Polizei eingegangen, sofort rückten diverse Kräfte aus, sicherten die Schule und geleiteten noch einige Schüler aus dem Gebäude, die sich dort wegen der Zeugnisvergabe des diesjährigen Abijahrgangs aufhielten. Die Polizei konnte auch den 17-Jährigen identifizieren, der angeblich mit der Waffe hantiert haben sollte. Doch diese Anschuldigung habe sich als abwegig erwiesen, so der Lagedienst-Sprecher.
Großeinsatz an Blankeneser Schule: Jugendlicher mit Schusswaffe gemeldet
Stattdessen war wohl ein Beziehungsstreit der Hintergrund des Anrufes. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich die 16 Jahre alte Freundin des 17-Jährigen kurz zuvor von ihm getrennt. Daraufhin soll der Jugendliche in Wut geraten sein. Wer genau dann die Polizei verständigte und den falschen Hinweis auf die Waffe gab, ist derzeit noch unklar.
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Erst im November vergangenen Jahres waren mehrere Kinder und Jugendliche in der Stadtteilschule Blankenese tatsächlich mit Waffen aufgetaucht und hatten mehrere Lehrkräfte bedroht. Ein stundenlanger Großeinsatz der Polizei war die Folge. Die Waffen erwiesen sich am Ende als Spielzeugpistolen.