Hamburg. Ob kultig auf dem Anleger Blankenese oder im Traditionsrestaurant: Hier können Sie in Hamburg mit Blick aufs Wasser einkehren.

  • Das Abendblatt hat vier Restaurants am Strandweg in Blankenese getestet.
  • In einem davon hat Olaf Scholz schon mit Emmanuel Macron Fischbrötchen gegessen.
  • Doch auch die anderen Lokale haben eine besondere Vergangenheit.

Im Hamburger Westen zieht sich entlang der Elbe eine Kette von Ausflugslokalen. Radfahrer und Spaziergänger haben die Qual der Wahl. Um ihnen einen Überblick über das umfassende Angebot zu geben, testet das Abendblatt die Restaurants und Cafés abschnittsweise – ob an den Landungsbrücken, rund um die Strandperle oder zwischen Teufelsbrück und Blankenese.

Und natürlich gibt es auch in Blankenese, unterhalb des Treppenviertels, schöne Adressen zum Einkehren. Für alle Adressen – ob historisches Fischlokal oder entspannt auf dem Wasser – gilt: Mehr Elbe geht eigentlich nicht.

1. Strandhof Blankenese – früher Gefängnis, seit 1913 Restaurant an der Elbe

Der Strandhof ist ein traditionelles Blankeneser Restaurant, das in seinem hellen Innenraum, auf den Terrassen am Haus und auf der anderen Seite des Strandwegs insgesamt 160 Plätze bietet. Direkt neben der Treppe gelegen, die früher Zugang zur Fähre war, befand sich hier bis 1883 eine Schmiedewerkstatt und später ein Gefängnis. Seit 1913 gibt es hier nun ein Restaurant. Von der zweiten Terrasse auf der anderen Seite des Strandwegs aus hat man unmittelbaren Elbblick.

Seit 1913 ein Restaurant: der Strandhof Blankenese am Strandweg.
Seit 1913 ein Restaurant: der Strandhof Blankenese am Strandweg. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Seit 29 Jahren wird der Strandhof von Zarko Juric betrieben, der hier neben Suppen, Salaten und Vorspeisen traditionelle Hamburger Küche anbietet, darunter Kutterscholle Finkenwerder Art (28,90 Euro), den Lotsenteller mit drei verschiedenen Fischsorten (22,90 Euro), Labskaus (12,90 Euro) oder Fish & Chips (17,90 Euro). Erstmalig gibt es in diesem Jahr am Strandkiosk auch Pommes (normale und aus Süßkartoffeln, je 7 Euro), außerdem werden Longdrinks und natürlich auch Kaffee und hausgemachter Obstkuchen serviert.

  • Weißwein (Grüner Veltliner) 0,2l: 8,20 Euro
  • Bier vom Fass (Bitburger) 0,4l: 5,20 Euro
  • Wasser 0,25l: 4 Euro
  • Becher Kaffee: 4,20 Euro
  • Kuchen: 5 Euro

Restaurant Strandhof Blankenese, Strandweg 27, Montag bis Sonntag 11.30 bis 22 Uhr, blankenese-strandhof.de, Tel. 0 40/ 1 76 34 55 12 81

2. Ponton op’n Bulln auf der Elbe – nicht nur Lieblingsort von Olaf Scholz

Der Ponton op’n Bulln ist für Blankeneser, Hamburger und Touristen ein Lieblingsort – und wohl auch für Olaf Scholz, der hier vor einigen Monaten Emmanuel Macron zum Fischbrötchen-Essen einlud. Jennifer Kleinoth, die damals als Angestellte hier gearbeitet hat, kann sich noch gut an die Aufregung erinnern – und auch daran, dass für den Bundeskanzler auch Hamburger Lakritz und Franzbrötchen besorgt werden mussten. Dichter als auf dem Ponton kann man der Elbe nicht sein. Das Schaukeln, wenn ein Schiff anlegt, ist hier Teil des Flairs.

Auf dem Ponton op’n Bulln in Blankenese sitzt man direkt über dem Wasser der Elbe. Betreiber Hendrik Gehrke serviert die Spezialität: hausgemachten Backfisch, hier im Brötchen.
Auf dem Ponton op’n Bulln in Blankenese sitzt man direkt über dem Wasser der Elbe. Betreiber Hendrik Gehrke serviert die Spezialität: hausgemachten Backfisch, hier im Brötchen. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Seit diesem Jahr betreibt Kleinoth den „Bulln“ mit ihrem Geschäftspartner Hendrik Gehrke in Eigenregie – und ließ erst mal neues Mobiliar aus sibirischer Eiche anfertigen. Nun können rund 200 Gäste lässig und doch komfortabel am Wasser sitzen und essen. Spezialität ist der selbst gemachte Backfisch, der mit Remoulade (7,50 Euro), im Brötchen (9,50 Euro) oder mit Bratkartoffeln (15 Euro) serviert wird. Es gibt aber auch vieles mehr, etwa provenzalischen Fischteintopf (12 Euro), Ofenkartoffeln mit unterschiedlichen Beilagen (ab 9,50 Euro) oder verschiedene Salate (auch vegan, ab 5,50 Euro).

  • Weißwein (Grauburgunder) 0,2l: 9 Euro
  • Bier (Lübzer) 0,33l: 4 Euro
  • Wasser 0,25l: 2 Euro
  • Tasse Kaffee: 4 Euro
  • Kuchen: ab 4 Euro

Ponton op’n Bulln, Strandweg 30a, Montag bis Freitag ab 12 Uhr, Sonnabend/Sonntag und an Feiertagen ab 11 bis etwa 22 Uhr, www.pontonopnbulln.de, Tel. 0 40/86 64 51 27

3. Fischclub Blankenese: Essen auf dem Ponton – mit gutem Wein

Der Fischclub Blankenese befindet sich direkt über der Elbe, ebenfalls auf dem Ponton des Anlegers Blankenese. Das Lokal gehört seit zwölf Jahren zum Schulauer Fährhaus und von dort kommt auch Katja Durmaz, die nach acht Jahren Restaurantleitung jetzt für den Fischclub verantwortlich ist. Mit Innenraum, Sonnendeck und Terrasse bietet es mehr als 200 Plätze. Hier kann man bei bestem Elbblick stilvoll speisen.

Auf dem Ponton des Anlegers Blankenese liegt auch der Fischclub, ein traditionelles Hamburger Fischrestaurant. Katja Durmaz ist Sommelière und seit Kurzem Restaurantleiterin.
Auf dem Ponton des Anlegers Blankenese liegt auch der Fischclub, ein traditionelles Hamburger Fischrestaurant. Katja Durmaz ist Sommelière und seit Kurzem Restaurantleiterin. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Zu den Spezialitäten gehören Pannfisch (29,90 Euro) und die Garnelenpfanne (28,90 Euro), serviert werden aber auch Austern (ab 13,50 Euro), Smørrebrød (ab 16,90 Euro) – und am Wochenende aus einer Bude heraus Fischbrötchen (ab 5 Euro). Da Durmaz Sommelière ist, liegt ihr das Weinangebot im Fischclub besonders am Herzen, es gibt eine Kooperation mit dem Weingut von Winning.

  • Weißwein (Grauburgunder) 0,2l: 8,80 Euro
  • Bier (Krombacher Premium) 0,4l: 5,80 Euro
  • Wasser 0,2l: 3,20 Euro
  • Becher Kaffee: 4,20 Euro
  • Kuchen und Torten: 5,40 Euro und 5,80 Euro

Fischclub Blankenese, Strandweg 30a, Montag bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr, www.restaurant-fischclub.de, Tel. 0 40/86 99 62

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4. Restaurant Ahrberg: Eine uralte Kastanie und Biedermeier-Flair

Das Restaurant Ahrberg bezeichnet sich als elegantes historisches Fischrestaurant – und dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man die Terrasse betritt, über der eine große Kastanie ihre Äste breitet. Der Baum ist bereits auf einer Postkarte von 1910 zu sehen. Seit 1972 betreiben Klaus-Jürgen Zobel und seine Frau Sigrun das Restaurant, das sie nach und nach auf die heutige Größe erweitert haben, und sind hier auch mit Mitte 70 noch immer fleißig im Einsatz – auch im Strandkiosk auf der anderen Straßenseite und einer weiteren Terrasse, die zum Strand hin liegt.

Die obere Terrasse des Restaurants Ahrberg am Strandweg in Blankenese: In dem traditionellen Hamburger Fischrestaurant an der Elbe gibt es natürlich auch Kuchen –hier serviert von Kellnerin Sabine Schröder.
Die obere Terrasse des Restaurants Ahrberg am Strandweg in Blankenese: In dem traditionellen Hamburger Fischrestaurant an der Elbe gibt es natürlich auch Kuchen –hier serviert von Kellnerin Sabine Schröder. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Die beiden gemütlich in Biedermeier und Gründerzeit eingerichteten Innenräume bieten insgesamt 100 Plätze, im Wintergarten und auf den beiden Terrassen gibt es noch einmal so viele. Zu den saisonalen Fischspezialitäten gehören Maischolle mit warmem Specksalat (26,90 Euro) und ab Mitte Juni neuer Matjes (ab 18 Euro). Es gibt aber auch Seezunge, Hummer und Austern auf Vorbestellung – und selbstverständlich Fischbrötchen (ab 5 Euro) sowie Kaffee und Obst- und Käsekuchen.

  • Weißwein (Grauburgunder) 0,2l: 6,90 Euro
  • Bier (Ratsherrn) 0,3l: 4 Euro
  • Wasser 0,3l: 3 Euro
  • Becher Kaffee: 4 Euro
  • Kuchen ab 4 Euro

Restaurant Ahrberg, Strandweg 33, Freitag bis Mittwoch 11 bis 22 Uhr, www.restaurant-ahrberg.de, Tel. 0 40/86 04 38