Ottensen. Seit Monaten läuft Wasser aus dem Geesthang auf die Straße. Der Winter hat die Lage noch verschlimmert. Eine rasche Lösung ist nicht in Sicht.
Viele Spaziergänger und Radfahrer wundern sich – egal, ob die Sonne scheint, es bewölkt ist oder nieselt, in Hamburg-Neumühlen fließt ständig das Wasser. Inzwischen läuft es gleich an mehreren Stellen aus dem Geesthang: Bei den Elbhanghäusern gegenüber der Hausnummer 25 rinnt das Wasser schon seit Jahren auf die Straße, inzwischen plätschert ein weiterer Bach gegenüber der Hausnummer 11 Richtung Elbe. Wenn es über Nacht kalt wird, gefriert die Straße. Und im Sommer wachsen Algen.
Der Wasser-Fall ist seit Längerem bekannt. Nur abgestellt wurde er nicht. „Die Problematik mit dem drückenden Hangwasser unter den Elbhanghäusern in Neumühlen besteht schon seit einigen Jahren“, sagt Mike Schlink, Sprecher des Bezirkamts Altona. „Ursache ist der hohe Grundwasserstand und permanent austretendes Wasser aus dem Hangbereich Donnerspark und dem Hinterfüllbereich der örtlichen Stützwand gegenüber der Hausnummer 17“, sagt er. „Letztlich drängt das Wasser aus dem gesamten Einzugsgebiet Altona zum Hang und tritt dort aus.“ Inzwischen rinnt es wie ein Bach aus dem Berg.
Bislang ist es nicht gelungen, den Fluss zu stoppen
Mehrere Maßnahmen hat der Bezirk ergriffen. Zwischenzeitlich sollten Rinnen am Fuß der Böschung das Problem lösen, linderten es aber nur vorübergehend. Das permanente Plätschern schadet längst der Bausubstanz: Der gesperrte Gehweg wird unterspült, der Asphalt der Fahrbahn reißt auf. „Die Wegeaufsicht führt Reparaturarbeiten an der Fahrbahn und den Gehwegen durch, die durch die großen Wassermengen entstehen“, sagt Schlink.
Das Bezirksamt verweist darauf, dass nun die bestehenden Entwässerungsleitungen und -einrichtungen gereinigt und repariert werden. „Das Reinigen der verstopften beziehungsweise nicht funktionsfähigen Hofeinläufe – wie aktuell im Bereich gegenüber Neumühlen 11 – wurde im Februar beauftragt“, so Schlink.
Bezirksamt spricht von „umfangreichen Maßnahmen“
Fraglich nur, ob diese Maßnahmen die Flut stoppen. „Für die Hangentwässerung am Fuß des Donnersparks müsste überlegt werden, ob die Kapazitäten der Entwässerungseinrichtung und die Reinigungsintervalle erhöht werden sollen“, sagt Schlink. Für den Bereich hinter der Stützwand bedürfe es zudem umfangreicher Maßnahmen, um das anstehende Wasser großflächig zu sammeln und abfließen zu lassen.
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Auf besseres Wetter allein sollte man nicht hoffen. Selbst im extrem trockenen Sommer 2022 lief das Wasser weiter. Schlink verweist darauf, dass sich die Situation gegenüber den letzten Winterperioden immerhin nicht verschlechtert habe.
In den vergangenen Wochen gab es in Neumühlen mehrmals Probleme mit überfrierender Nässe. Zu Unfällen aber sei es nicht gekommen, sagt der Sprecher des Bezirksamts: „Der Wegeaufsicht sind keine Unfälle bekannt, die durch gefrierendes Wasser verursacht wurden.“ Die Stadtreinigung habe den Abschnitt im Blick und befreie Straßen und Wege vom Eis.