Hamburg. Unterbrochener Weg ist Ärgernis für Fußgänger und Radler. Wie hoch die Kosten bisher sind und wann die Freigabe kommen könnte.

Flaneure müssen sich am Elbufer in Neumühlen weiter gedulden: Das seit Oktober 2017 gesperrte Teilstück auf der bei Spaziergängern und Fahrradfahrern beliebten Promenade wird wohl frühestens im Jahr 2026 wieder freigegeben werden können.

Wie die Finanzbehörde dem Abendblatt auf Anfrage mitteilte, mussten die Baumaßnahmen Anfang Juni erneut EU-weit ausgeschrieben werden, da das bisherige Verfahren durch den Ukraine-Krieg „erheblich beeinflusst“ worden und „der Wechsel in ein Verhandlungsverfahren“ erfolglos geblieben sei.

Elbpromenade abgesackt: Lange Geschichte einer Sperrung

Der Bauauftrag könne demnach vorbehaltlich wirtschaftlicher Angebote voraussichtlich im August erteilt werden. Abhängig „von der Verfügbarkeit des erforderlichen Spezialgeräts“ rechnet die Behörde mit einer anschließenden Bauzeit von etwa 2,5 Jahren.

Mit der weiteren Verzögerung ist das Dauerärgernis um ein Kapitel reicher. Vor bald sechs Jahren waren an der Kaimauer zwischen Fischereihafen und Övelgönne erhebliche Versackungen festgestellt worden. Die Promenade wurde daraufhin im Bereich der Schlepperstation auf rund 235 Meter Länge gesperrt.

Elbpromenade – zunächst gab es temporäre „Notsicherungsmaßnahmen“

Nach detaillierten Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Planung eines Neubaus notwendig war. Als temporäre „Notsicherungsmaßnahmen“ wurden laut Behörde bislang unter anderem die Übertiefen vor der Kaimauer mit Wasserbausteinen verfüllt und eine stabilisierende Unterwasserböschung hergestellt.

Um weitere Lasten von der beschädigten Kaimauer zu nehmen, seien außerdem der landseitige Grundwasserstand durch eine Drainage abgesenkt und in der alten Kaimauer Schlitze hergestellt worden. Diese sollen das landseitige Wasser abführen.

Elbufersanierung: Fast fünf Millionen Euro allein für die Planung

Die durch neue Erkenntnisse immer wieder angepassten Maßnahmen haben ihren Preis: Allein in die Analysen der Kaimauer sowie die Planung und entsprechenden Vorarbeiten für die Instandsetzung wurden bislang rund 4,7 Millionen Euro investiert.

Weitere Angaben zu den Kosten macht die federführende Finanzbehörde mit Verweis auf das abzuwartende Ergebnis des Vergabewettbewerbs aktuell nicht. Zuletzt waren vor zwei Jahren offiziell rund 30 Millionen Euro und damit schon zehn Millionen Euro mehr als im Jahr 2018 kommuniziert worden.

„Wir haben es an dieser Stelle mit komplexen baulichen Herausforderungen und einem derzeit schwierigen Marktumfeld in der Baubranche zu tun“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zum dauergesperrten Elbufer. „Alle Beteiligten arbeiten intensiv daran, diesen beliebten Ort so schnell wie möglich wieder vollständig zugänglich zu machen.“