Hamburg. Viele Interessenten stehen bereit. Sie wollen ein uriges, beliebtes Restaurant im Wald übernehmen. Warum es trotzdem nicht vorangeht.
„Fred‘s Falkenstein“ steht auf einem großen Findling am Eingang. Es zeigt, wie sehr das Restaurant in Hamburg-Blankenese und sein langjähriger Betreiber miteinander verbunden waren. Daher dürfte es nicht überraschen, dass mit dem Tod von Fred Hasselwander auch das Licht in seinem Falkenstein ausging. Das ist knapp ein Jahr her.
Überraschend ist allerdings, dass sich seitdem fast nichts bewegt – obwohl es zahlreiche Interessenten gibt, die das Restaurant Zum Falkenstein weiter betreiben würden. Zudem gibt es genügend Stammgäste, die zurückkehren möchten. Und sogar einen Eigentümer, der das alles befürwortet. Es ist rätselhaft, warum dennoch nichts passiert.
Restaurant Hamburg: Zum Falkenstein in Blankenese war plötzlich dicht
Der Anblick, den das einst beliebte und gut frequentierte Restaurant an der Kösterbergstraße 105 derzeit bietet, ist traurig. Vor der Tür stapelt sich Müll, die Kinderschaukel auf der Terrasse wurde abgesägt. An der Fensterscheibe neben dem Eingang steht „geschlossen“. Das ist nun schon seit Monaten so.
Einer, der großes Interesse an dem Objekt hat und dem Restaurant gerN wieder Leben einhauchen möchte, ist Sadegh Homayouni. Er betreibt das italienische Restaurant Boca in Rissen und versucht schon seit Monaten herauszufinden, wer denn nun Ansprechpartner ist und wie er sich um eine Pacht bewerben kann.
„Es ist schade, wenn nach so vielen Jahrzehnten ein solches Lokal einfach schließt“, sagt Homayouni, der gern neben seinem italienischen Restaurant noch eines mit deutscher Küche eröffnen möchte.
Blankenese: Restaurant steht auf Grundstück von Hamburg Wasser
Das Grundstück in Blankenese, das zum angrenzenden Wasserwerk Baursberg zählt und als potenzielle Fläche für neue Brunnen in Hamburg gilt, gehört dem städtischen Unternehmen Hamburg Wasser. Soll das Restaurant Zum Falkenstein überhaupt erhalten bleiben oder für einen Neubau und Wohnungen weichen? Nein, ein Neubau sei nicht geplant, sagt Ole Braukmann, Sprecher von Hamburg Wasser.
Vielmehr wolle man das Gebäude ertüchtigen und mit einem nachhaltigen Konzept die gastronomische Nutzung sichern. „Wichtig ist für uns, dass die betrieblichen Belange, die wir mit dem Grundstück verbinden, von einer Nutzung des Grundstücks auch künftig nicht beeinträchtigt werden“, so Braukmann.
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Blankenese: Gab bereits Anfragen von potenziellen Restaurant-Pächtern
„Nachdem der letzte Betreiber des Restaurants verstorben ist, sind wir in klärenden Gesprächen mit dem Nachlassgericht sowie Dritten, um eine mögliche Nachnutzung und den Erhalt als Gastronomieangebot zu klären“, sagt Braukmann. Er bestätigt, dass es bereits einige Anfragen von potenziellen Pächtern gab.
Aber die klärenden Gespräche gestalten sich offenbar schwieriger und langwieriger als gedacht. Was die Probleme im Einzelnen sind, dazu äußert sich der Sprecher von Hamburg Wasser nicht. Er hofft, dass in den kommenden Wochen eine Lösung gefunden wird und dann zeitnah eine Sanierung und Nachnutzung angestoßen werden kann. Wenn sich keine Lösung findet, steht die Zukunft des Gebäudes allerdings in den Sternen.