Hamburg. Täterin nutzte Hilfsbereitschaft eines 72-Jährigen skrupellos aus. Fast wäre sie entkommen. Doch ein Motorradpolizist hatte aufgepasst.

Mit einer List hatte die Räuberin den Autofahrer regelrecht übertölpelt. Es dauerte nur einen Augenblick, da war der 72 Jahre alte Rentner seine schicke Luxus-Armbanduhr los. Zu seinem Glück stoppte ein mutiger Motorradpolizist unmittelbar nach dem Straßenraub die Frau und ihre beiden Komplizen. Seit Sonnabend sitzt das Trio in Haft.

Passiert ist das Ganze im feinen Groß Flottbek, einem der sichersten Stadtteile Hamburgs, geht man von der jüngst veröffentlichten Kriminalstatistik aus. 522 Straftaten gab es dort im Vorjahr insgesamt – hamburgweit waren es 234.241. Allerdings nahm die Zahl der Raubüberfälle auf Straßen und Plätzen in dem Quartier von 2022 auf 2023 um 100 Prozent zu: Sie verdoppelte sich von eins auf zwei.

Polizei Hamburg: Listige Räuberin bittet den Autofahrer erst um Hilfe

Erwartbar durchgreifend dürfte die von den Behörden als Raub klassifizierte Tat an der Cranachstraße die Statistik des gut betuchten Quartiers in diesem Deliktsbereich beeinflussen. Der Mann wartete dort am Freitagmittag in seinem Auto auf seine Gattin, als eine fremde Frau ihn gegen 12.20 Uhr um Hilfe bat.

„Kurz nachdem der Mann das Autofenster geöffnet hatte, riss ihm die Frau seine Uhr vom Handgelenk, wodurch der Senior leicht verletzt wurde, und stieg in ein offenbar wartendes, mit zwei weiteren Personen besetztes Fahrzeug“, sagte Polizeisprecher Sören Zimbal. Zufall oder nicht: Die Räuber heimsten eine Luxusuhr der Marke Dubey & Schaldenbrand ein. Nicht wenige Modelle der Firma kosten 2000 Euro und mehr.

Motorradpolizist verfolgt Uhrenräuber in Groß Flottbek

Zum Glück hatte der Motorradpolizist die Szene beobachtet und nahm sofort die Verfolgung des Wagens auf, mit dem die 34-Jährige und ihre 26 und 34 Jahre alten Komplizen flüchteten. Noch auf der Cranachstraße stoppte der Beamte das Trio, indem er sich mit seiner Maschine vor das Fluchtauto setzte. Kurz darauf nahmen zwei alarmierte Streifenwagenbesatzungen die Rumänen fest.

Bei ihrer Durchsuchung fanden sie die geraubte Luxusuhr, außerdem stellten sie auch das Fluchtauto sicher, einen weißen Seat. Grund: Keiner der drei konnte per Eigentumsnachweis belegen, dass der Wagen ihm gehört.

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Kriminalbeamte brachten die Verdächtigen am Freitagnachmittag ins Untersuchungsgefängnis. Dort verkündete ihnen ein Richter am Sonnabend den Haftbefehl wegen Raubverdachts.