Hamburg. Arbeiten am Elbhang werden aber noch Wochen dauern. Ausflugslokal Maats weiterhin betroffen. Was die Instandsetzung erschwert.
Nach dem Erdrutsch am Elbhang in Hamburg-Nienstedten sind sowohl der Elbwanderweg als auch die Treppe, die zu dem darüber liegenden Hirschpark führt, inzwischen wieder freigegeben. Das teilte das Bezirksamt Altona auf Abendblatt-Nachfrage mit. Allerdings werde weiterhin vor dem Betreten der abgesperrten Areale im Bereich des Blankeneser Kirchenwegs gewarnt.
Bezirksamts-Sprecher Mike Schlink berichtet: „Am 2. Januar sind im Hang ein paar Bäume entfernt worden, deren Wurzeln so stark freigespült wurden, so dass deren Standsicherheit nicht mehr gegeben war.“
Erdrutsch in Hamburg-Nienstedten: Elbhang auf 15 Metern abgerutscht
Die Instandsetzung des Hangs, der am Morgen des ersten Weihnachtstages um viele Meter abgerutscht war, wird aber voraussichtlich noch mehrere Wochen beanspruchen, da er zunächst trocknen müsse. Unklar ist derzeit noch, welche Maßnahmen konkret ergriffen werden müssten.
Der Erdrutsch ereignete sich am Montagmorgen, 25 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren kurz darauf vor Ort, um sich um die losen Erdmassen und einen zehn Meter hohen Baum, der umgekippt war, zu kümmern.
Vor Ort stellten die Feuerwehrleute fest, dass der Hang auf einer Breite von 15 Metern abgerutscht war. Neben dem vielen Regen war offenbar eine defekte Wasserleitung mit für das Unglück verantwortlich. Wie ein Sprecher von Hamburg-Wasser dem Abendblatt am Mittwoch sagte, habe man das defekte Teil der Wasserleitung inzwischen ersetzen können. Der Bereich wurde abgedeckt, das Wasser fließe wieder normal.
Abgerutschter Elbhang: Passanten haben wohl Schlimmeres verhindert
Dass bei dem Erdrutsch niemand verletzt wurde, ist offenbar auch aufmerksamen Passanten zu verdanken. Wie Bezirksamtssprecher Schlink mitteilte, hätten Bürgerinnen und Bürger bereits vor dem Erdrutsch eine Ausspülung auf einem Weg im Hirschpark, der sich unmittelbar über dem Hang befindet, festgestellt und dies gemeldet.
Das habe dazu geführt, dass der entsprechende Bereich bereits vor dem Unglück gesperrt werden konnte. „In diesem Bereich hat der Erdrutsch offenbar begonnen, und durch die Sperrung konnte verhindert werden, dass Menschen mit nach unten gerissen wurden“, so Schlink. „Überhaupt ist das Wichtigste, dass niemand verletzt wurde.“
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Das sehen auch Annbritt Posselt und Stephanie Kaul vom Ausflugslokal Maats so. Das Maats, das unmittelbar an dem Hang liegt und das die beiden seit 2017 gemeinsam führen, wurde direkt von den Erdmassen getroffen. „Teile der Sanitäranlagen sind offenbar zerstört, und auch Gas und Strom haben wir derzeit nicht“, so Inhaberin Posselt zum Abendblatt.
Erdrutsch am Elbhang: Betreiberinnen des Ausflugslokals Maats haben weiter „zwangsfrei“
Weil der Bereich noch nicht freigegeben worden sei, habe sie sich noch kein genaues Bild von den Schäden machen können. Und so bleibe zunächst nur abzuwarten.
„Normalerweise haben wir auch im Winter an den Wochenenden geöffnet, aber im Moment haben wir natürlich quasi zwangsfrei.“ Anbritt Posselt betont: „Natürlich war es ein Schock, als wir von den Schäden erfuhren. Aber ich glaube, wir hatten einfach großes Glück, dass sich die Erdmassen nicht gelöst haben, als Gäste im Lokal waren.“