Hamburg. Ein Mitbewerber hat mit der Lumagica nun eine weitere Lichtershow angekündigt. Was dahintersteckt – und was die Besucher erwartet.
Im Botanischen Garten wird derzeit kräftig gewerkelt. Dabei geht es nicht darum, dass die Pflanzen für den Winter geschützt werden, sondern dass sie in der dunklen Jahreszeit erstmals in einem ganz besonderen Licht erstrahlen sollen.
Wie berichtet, soll das Veranstaltungsformat Christmas Garden in Hamburg Premiere feiern. Dafür braucht es Tausende Lichter, Hunderte Meter Kabel und all das wird derzeit im Loki Schmidt Garten vorbereitet. Denn am 17. November soll es losgehen.
Christmas Garden Hamburg: Aufbauten auch bei Tageslicht Hingucker
Wer am Tag derzeit durch den Botanischen Garten gegenüber vom Klein Flottbeker Bahnhof schlendert, der wird überrascht sein. Denn die Aufbauten für Christmas Garden sind auch bei Tageslicht ein Hingucker. Zusammen mit dem herbstlichen Farbenspiel wetteifern riesige Blütenblätter im Bachverlauf, glitzern Sterne auf dem See und viele runde Kugeln verteilt auf der (Mond)Wiese um die Aufmerksamkeit der Besucher. Gleich am Eingang grast ein riesiges Reh.
Es gibt viel zu entdecken auf dem rund zwei Kilometer langen Rundweg. Noch ist nicht alles fertig. An vielen Stellen liegen aber schon die Kabeltrommel und Kisten für die nächsten Aufbauten bereit. Auch im Wasser ist einer der Helfer in Wathose unterwegs, um die kleinen Schiffe in Fahrt zu bekommen.
Christmas Garden in Hamburg – 60 Kilometer Kabel nötig
Nach einer zehnmonatigen Vorbereitungszeit dauert es etwa drei Wochen, die Lichtinstallationen aufzubauen. Laut den Veranstaltern sind dafür etwa 60 Kilometer Kabel nötig, allein zwölf Kilometer für die Tontechnik. Denn neben der Lichtershow gibt es auch eine akustische Begleitung. Es werden mehr als 120 Lautsprecherboxen aufgebaut.
Die Lautstärke und die Besucherzahl hatten allerdings gleich Anwohner Sorgen bereitet. Sie haben sich an den Bezirk gewandt. Der Hauptausschuss hat sich mit dem Anliegen befasst. Eine Mehrheit der Altonaer Bezirksfraktionen möchte dem Veranstaltungsformat aber eine Chance geben und hat grünes Licht gegeben.
Laut Michael Matthiessen, Geschäftsführer der River Concerts GmbH, gebe es eine mündliche Zusage. Die schriftliche Genehmigung soll in diesen Tagen vorliegen.
Lumagica im Wildpark Schwarze Berge: Lichtershow ähnelt Christmas Garden
Doch so ganz einzigartig, wie die Organisatoren versprechen, ist Christmas Garden nicht. Ganz unverhofft hat ein Mitbewerber eine ganz ähnliche Veranstaltung vor den Toren Hamburgs angekündigt. Denn während im Hamburger Westen die Veranstalter 100.000 Besucher mit einem Lichtermeer erfreuen wollen, kündigt nun auch eine Firma aus Österreich eine weitere glitzernde Großveranstaltung an – allerdings südlich der Elbe.
Die MK Illumination Handels GmbH plant in Zusammenarbeit mit dem Wildpark Schwarze Berge in der Gemeinde Rosengarten im nördlichen Niedersachsen die Lumagica. Ein Konzept, das ähnlich wie der Christmas Garden deutschlandweit und sogar international an verschiedenen Standorten Erfolge feiert. Auch hier geht es am 16. November los. Schluss ist ebenfalls am 14. Januar.
Lichtershow im Wildpark mit 250 vor allem tierischen Motiven
Dabei ähneln sich die Konzepte von Lumagica und Christmas Garden sehr. Besondere Orte, die im Winter aber weniger besucht werden, sollen mit aufwendigen Lichtinstallationen und dazu ausgewählten Klängen in Szene gesetzt werden. Auch die Eintrittspreise mit 16,50 Euro aufwärts (Christmas Garden) und 19 Euro für Erwachsene (Lumagica) sind vergleichbar.
„Mit den Lumagica Lichterparks trifft der Zauber wahrhaftiger Lichterlebnisse auf die Mystik ungewöhnlicher Orte: Es sind Momente voller märchenhafter Überraschungen. Wir bringen Licht ins Dunkel. Wir schaffen Magie, Licht und einzigartige Erlebnisse“, so die MK Illumination Handels GmbH, die sich als weltweiter Marktführer für festlich dekorative Beleuchtung bezeichnet.
Mit ihrem leuchtenden Event-Format ist sie seit 2018 am Start. In Deutschland und Österreich ist sie an zehn Standorten zu finden. Aber auch international gibt es die Show zum Beispiel in Barcelona oder in Japan sowie bald in Mexiko zu sehen. Im Wildpark sollen 250 vor allem tierische Motive in etwa 30 Szenen zu sehen sein.
Christmas Garden und Lumagica nicht glücklich über Konkurrenz
Aber verträgt Hamburg gleich zwei solcher Veranstaltungen? Wie viel Licht braucht es in so dunklen Zeiten? Spricht man mit den jeweiligen Organisatoren, merkt man, dass man auf beiden Seiten nicht gerade glücklich über die überraschende Konkurrenz ist. Absprachen gab es keine, man erfuhr mehr zufällig voneinander.
„Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn wir die einzigen im Norden wären, die so etwas anbieten“, sagt Kira Bugenhagen als Sprecherin des Wildparks. Seit 2000 arbeite man an der Lichtershow-Idee als Attraktion für die Winterzeit. Dann kam Corona, dann die Energiekrise. „In diesem Jahr haben wir uns nun getraut.“ Nun müsse man sich die Besucher teilen.
In Berlin gebe es auch zwei Christmas Garden, sagt Geschäftsführer Matthiessen, der sich relativ gelassen gibt. Das könnte auch mit den bereits gutem Vorverkaufszahlen in Hamburg zusammenhängen. „Der Markt gibt das her“, ist sich Matthiessen sicher.
Christmas Garden oder Lumagica: Tickets zur Lichtershow online buchbar
Wer sich nun für eine der beiden oder sogar beide Shows interessiert – das sind die Daten rund um die jeweiligen Shows: Lumagica im Wildpark Schwarze Berge (Am Wildpark 1, Rosengarten) startet am 16. November und ist immer Donnerstag bis Sonntag ab 17 Uhr geöffnet bis zur Parkschließung um 22 Uhr. Tickets können online gebucht werden, es gibt auch wenige Karten gegen Aufpreis an der Abendkasse.
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Christmas Garden im Botanischen Garten startet einen Tag später (17. November). Jeweils nach Parkschließung beginnt die Lichtershow, täglich jeweils ab 16.30 Uhr können Zeitslots online gebucht werden. Je nach Tageszeit variieren auch die Eintrittspreise etwas, die für Erwachsende ab 16,50 Euro beginnen. Online gibt es die Eintrittskarten unter christmas-garden.de sowie auf myticket.de. An der Abendkasse wird ein Zuschlag von 2 Euro erhoben.