Ottensen. Wo Gebäude entstehen, werden Ressourcen verbraucht. Studierende haben untersucht, welche Materialien relativ nachhaltig sind.

Über die Klimabilanz des Bauens wird erst seit Kurzem diskutiert – dabei gehört die Branche seit jeher zu den größten CO2-Sündern. Erst langsam halten neue Techniken und Baustoffe Einzug. Die Hamburger aac Academy for Architectural Culture hat sich nun in ihrem Frühjahrsworkshop intensiv mit nachhaltigen und flexibel nutzbaren Gebäuden befasst. Die Akademie wird getragen von der gmp-Stiftung.

„Wir befinden uns, wie vor hundert Jahren, in einer Zeitenwende“, hieß es in der Ausschreibung zum Labor 2050. „Doch welche Zukunft, welches Planen und welches Bauen wäre heute ,modern‘?“

Bauen Hamburg: Studierende erforschen nachhaltige Architektur

Die Stipendiaten bekamen die Aufgabe, ein Grundstück am künftigen Stadteingang Elbbrücken auf der Veddel in unmittelbarer Nähe zu den denkmalgeschützten Abfertigungshallen des Zollamts mit einer ressourcenschonenden wie ansprechenden Architektur zu entwickeln. Dabei bekamen die international gemischten Studententeams je ein Material zugewiesen: Holz und Grasfasern, Beton, Metall und Mauerwerk.

Auch die Bewirtschaftung der Gebäude soll nachhaltig sein

Die Ergebnisse begeisterten die Jury um Stephan Schütz, Nikolaus Goetze und Nicolas Pomränke. „Alle vier Gruppen nutzen das Erdgeschoss des exponiert gelegenen Baus, um diesen in das Quartier einzubinden“, lobten sie. Die Entwürfe der vier Gruppen unterscheiden sich nicht nur in ihrem Material, sondern auch in der Herangehensweise. Alle entwarfen ein funktionales Gebäude, das neben der Gemeinschaftsnutzung im Erdgeschoss in den oberen Stockwerken Büros und Wohnungen vorsieht.

Dabei kalkulierten die Stipendiaten den CO2-Abdruck ihres Gebäudes – unter Berücksichtigung kreislaufgerechter Konstruktion, Urban Mining und Wiederverwertung sowie umweltfreundlicher Energie. Die Ausstellung kann von heute an werktags bis zum 17. März, 10 bis 16 Uhr, an der Rainvilleterrasse 4 besucht werden.