Hamburg. Das Bauwerk von 1906 wurde aufwendig saniert, Mäzen stiftete 30.000 Euro für Verschönerung. Über die Geschichte des bekannten Tores.

Rund drei Monate lang wurde die neobarocke Toranlage am Jenischpark-Eingang Elbchaussee instand gesetzt, nun können sich Parkbesucherinnen und -besucher wieder an dem restaurierten Tor erfreuen. Rund 40.000 Euro wurden dafür aufgewendet.

Zur Verschönerungskur gehörten unter anderem Maurer- und Malerarbeiten, außerdem wurde das Pflaster rund ums Kaisertor neu verlegt, um Regenwasser künftig besser abzuleiten. Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) dankte anlässlich der Übergabe ausführlich dem Mäzen Reimund C. Reich, der für die Arbeiten 30.000 Euro zur Verfügung gestellt hatte.

Altona: Kaisertor im Jenischpark 1906 errichtet

„Ich habe in meiner Kindheit viele schöne Stunden im Jenischpark verbracht“, begründete Reich seine Finanzhilfe, „da war es mir eine Herzensangelegenheit, das Tor für die Menschen dieser Stadt und für die vielen Touristen wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen.“ Hans-Peter Strenge, Vorsitzender des Vereins Freunde des Jenischparks sprach von einem „würdigen Eingang von der Elbseite her“.

Im Jahr 1906 hatte Kaiser Wilhelm II. den Gesandten Martin Johan Rücker Jenisch in den Freiherrenstand erhoben. Im selben Jahr ließ Rücker Jenisch das Kaisertor errichten, um dem Monarchen bei dessen Besuchen vor Ort einen glanzvolleren Empfang bereiten zu können. Der Kaiser besuchte das Jenischhaus vorzugsweise Mitte Juni, um danach zur Kieler Woche zu reisen und seine Nordlandfahrt anzutreten. Die neue Toranlage wurde damals mit einem elegant geschwungenen Fahrweg an das alte Wegenetz des Parks angeschlossen.

Tor am Jenischpark wurde schon einmal saniert

Schöpfer und direkte Vorbilder des Bauwerks sind nicht bekannt. Offensichtlich sollte das Tor aber geschichtlichen Glanz von barocken Portalen preußischer Parks nach Flottbek bringen, um den Kaiser „wie zu Hause“ empfangen zu können. Auch das Parkwärterhaus neben dem Tor stammt von 1906. Das pfannengedeckte Haus im Schweizer Stil ist mit Loggien, Giebeln und Gauben bestückt.

Bereits vor zwölf Jahren war das Tor schon einmal saniert worden. Damals wurden die Arbeiten jedoch nicht sachgemäß ausgeführt, sodass nach kurzer Zeit neue Schäden auftraten.