Hamburg. Die Deutsche Bahn kalkuliert mit weit höheren Kosten, als der Bund tragen will. Mögliche Steigerungen sind noch gar nicht eingerechnet.
Aus Sicht der Linksfraktion in der Bürgerschaft wackelt die Finanzierung des geplanten neuen Bahnhofs am Diebsteich. Die Linke beruft sich dabei auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion in Berlin. Demnach habe sich die Bundesregierung auf die im Jahr 2017 zugesagten 251 Millionen Euro Bundesmittel als Obergrenze festgelegt. Die Deutsche Bahn kalkulierte 2015 mit Kosten von 360 Millionen Euro.
„Die Deckelung der Bundesmittel bringt die Bahn in Bedrängnis, denn den Rest muss sie selbst bezahlen. Mehr als die Hälfte der Bundesmittel geht allein für die steigenden Baukosten seit 2013 drauf“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion.
Kosten für Diebsteich-Bahnhof können noch steigen
„Es wäre unseriös, sich zum jetzigen Zeitpunkt zu den finalen Kosten zu äußern“, erklärte eine Bahnsprecherin auf Abendblatt-Anfrage. Noch seien die Baupreissteigerungen nicht in der finalen Entwurfsplanung einberechnet. Die Finanzierung des Projekts sei aber gesichert. Auch Andreas Dressel, der als Finanzsenator über Monate mit den Gegnern des Projekts verhandelte, sagt: „Die Bahn hat sich verpflichtet, den Kompromiss umzusetzen – das zählt! Die Linke sucht weiter das Haar in der Suppe, um die Einigung madig zu machen.“
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