Hamburg. Linke beklagt “Verschlechterung der Infrastruktur“. Welche Zweigstellen zum Ende des Jahres geschlossen werden sollen.
Die schlechte Botschaft ist verbunden mit einem Versprechen. „Wir schließen am 30.12.2016, aber die Postbank bleibt in ihrer Nähe!“ So heißt es auf Zetteln, die in der Filiale am Piependreiherweg verteilt werden. An dem Unmut vieler Kunden ändert dies indes nichts: Die Zweigstelle macht dicht, obwohl sich dort oft lange Schlangen bilden. Wie die Postbank mitteilte, wird auch die Filiale Am Neumarkt in Wandsbek zum Jahresende geschlossen. Die Bank verweist Kunden auf die Standorte Altonaer Poststraße (Ottensen) und Schloßstraße (Wandsbek).
Linke beklagt "Verschlechterung der Infrastruktur"
Die Deutsche Post hatte bereits 2011 ihre letzten 475 eigenen Filialen aufgegeben, seitdem bieten sowohl Filialen der Postbank und vor allem Agenturen in Kiosken oder Lebensmittelgeschäften die klassischen Postdienstleistungen an. Für den Kunden bedeutet dies nicht unbedingt eine Verschlechterung, viele Agenturen haben deutlich längere Öffnungszeiten. Die Kombination aus Postbank-Geschäft und der Chance, etwa ein Einschreiben aufzugeben, machte indes gerade den Standort am Piependreiherweg so attraktiv. Die Partei Die Linke in Altona beklagt „eine nicht hinnehmbare Verschlechterung der Infrastruktur in Ottensen“.
Brisant: Die Schließung verläuft schleichend, die verbliebenden Mitarbeiter öffnen die Filiale am Piependreiherweg nur noch zwischen 9 und 14 Uhr. Für die Gewerkschaft Ver.di längst kein Einzelfall: Laut Ver.di seien in manchen Wochen bis zu vier Hamburger Postbank-Filialen nur noch eingeschränkt geöffnet. Der Personalabbau habe die Arbeitsbelastung und damit auch den Krankenstand dramatisch verschärft. Die Postbank spricht dagegen „bundesweit von wenigen Einzelfällen“. In Ottensen wird am 2. Januar in der Bahrenfelder Straße 233 eine Agentur Post-, Paket- und „wesentliche Finanzdienstleistungen“ anbieten, auch in Wandsbek peile man dies an.