Hamburg. Die Neue Große Bergstraße bekommt neues Pflaster, neue Bäume und neue Laternen. Letzter Teil des Sanierungsprogramms Altona Altstadt.

Pflasterplatten, die für Fußgänger eher Stolperfallen sind, eine provisorische Bau-Straße und ein insgesamt reichlich abgegriffenes Erscheinungsbild: Der Zustand der Neue Große Bergstraße zwischen dem neuen Ikea-Möbelhaus und der ebenfalls neuen Unterführung zum Altonaer Bahnhof ärgert die Bezirkspolitik in Altona schon lange.

Nun hat die Stadt an der zentralen und ungewöhnlich breiten Einkaufsmeile mit dem Umbau begonnen und damit auch das letzte Projekt des zehnjährigen Sanierungsprogramms für den Stadtteil Altona-Altstadt auf den Weg gebracht. „Endlich läuft jetzt auch das“, sagt der Stadtplanungsexperte der Altonaer Grünen, Christian Trede.

Hamburgs erste Fußgängerzone

Ziel der rund 2,5 Millionen Euro teuren Umbaumaßnahme: Der 1966 als erste Hamburger Fußgängerzone angelegte Straßenzug soll auch optisch wieder als zentrale Einkaufsstraße Altonas erkennbar sein. Geplant ist dazu unter anderem eine völlig neue Pflasterung mit rotem Klinker und grauem Granit, die weitgehend die Gestaltung des bereits sanierten Goetheplatzes vor dem neuen Ikea-Haus in Altona aufnimmt. Auch die Straßenlampen – Modell „City-Woody“ mit seitlich am Mast angebrachten Strahlern – sollen wie am Goetheplatz jetzt auch an der Neuen Großen Bergstraße installiert werden.

Mit der Neuplanung wollen die Behörden zudem erreichen, dass Sondernutzungsflächen für Außengastronomie auf der Straße geschaffen werden. Sie sollen künftig nicht mehr wie bisher unmittelbar vor den Gebäuden liegen, sondern weiter im Straßenraum. Geplant sind zudem neue und zusätzliche Fahrradbügel für die Straße. Neuerungen gibt es auch bei der Begrünung: Von den sieben größeren Bäume in der Straße sollen sechs gefällt werden. Ihre „Vitalität“ sei nicht mehr gewährleistet, heißt es in der Beschreibung des Umbauprojekts. Einzig die markante gelbblühende Kastanie könne erhalten bleiben und bekomme ein neues Hochbeet als Schutz. Neu gepflanzt werden aber sechs Ahornbäume auf der Südseite und drei weitere Bäume auf der Nordseite.

Umbau bis Juli 2017

Der beliebte Wochenmarkt mittwochs und sonnabends auf der Neuen Großen Bergstraße soll auch nach dem Umbau dort weiter stattfinden können. Während der Bauarbeiten ist der Markt jetzt aber in den parallelen Abschnitt der Großen Bergstraße verlegt worden, dieser Abschnitt ist daher jetzt während der Markttage von fünf bis 16 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Nach den bisherigen Planungen werden die Umbauarbeiten bis etwa Juli 2017 andauern. Baustart ist nun direkt am Fußgängertunnel unter der Max-Brauer-Allee, die Baustelle soll sich dann immer weiter nach Osten bis zum Goetheplatz verschieben. Dabei soll abschnittsweise stets nur auf einer Hälfte der Straße gearbeitet werden, damit Fußgänger dort weiter passieren können.

Die Straßensanierung gilt als letztes großes Puzzleteil des umfangreichen Sanierungsprogramms für den Stadtteil Altona-Altstadt, das der Senat bereits 2006 gestartet hatte. Insgesamt rund 300 Millionen Euro wurden dabei nach Schätzung der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) von öffentlicher und privater Hand investiert. Unter anderem eben für den Fußgängertunnel und den Goetheplatz. Größte Einzelinvestition mit rund 80 Millionen Euro dürfte aber der Bau des Ikea-Möbelhauses gewesen sein.