Hamburg. An der Kreuzung von Virchowstraße und Großer Bergstraße wurden Ampel und Zebrastreifen entfernt. Der Überweg sollte so sicherer werden.

Die Neugestaltung einer Kreuzung in Altona-Altstadt versetzt Anwohner und Passanten in große Sorge: Seit einigen Wochen wird die Verkehrsführung an Virchowstraße, Große Bergstraße und Jessenstraße erneuert. An der Virchowstraße wurden eine Ampelanlage und ein Zebrastreifen entfernt. „Nun ist diese Kreuzung – die vorher durch ihre kurzen Phasen sehr kurzweilig und ohne Stau war – lebensgefährlich geworden“, sagt Tilman Bornefeld, der nahe der Kreuzung arbeitet und sie täglich überquert.

Autos würden hier neuerdings viel schneller fahren. Auch schlechte Sichtverhältnisse durch parkende Autos an der Großen Bergstraße verkomplizierten die Verkehrssituation, so Bornefeld. „Für Kinder und ältere sowie gehbehinderte Menschen ist diese Kreuzung extremst gefährlich geworden“, sagt er. „Es sollte unverzüglich eine Veränderung gemacht werden, damit die Kreuzung wieder sicherer wird, bevor hier jemand zu Schaden kommt.“

Verkehrsbehörde: Gefährliche Situationen vor Umbau

Doch tatsächlich ist die aktuelle Umgestaltung nach Angaben der Verkehrsbehörde bereits eine Maßnahme zur Verbesserung der dortigen Situation. „In der Vergangenheit hatten sich immer wieder Altonaer Mitbürgerinnen und Mitbürger über die Verkehrsregelung an der Kreuzung Virchow-/ Jessenstraße beklagt“, sagt Sprecher Richard Lemloh. Denn für Fußgänger wurde die Überquerung der Virchowstraße auf zwei Fahrstreifen unterschiedlich geregelt: auf einem durch einen Zebrastreifen, auf dem zweiten durch eine Ampel.

Dies führte demnach bereits „zu Unübersichtlichkeit und zum Teil gefährlichen Situationen“, so Lemloh. „Die Menschen wünschten sich eine eindeutige, mehr Sicherheit bietende Lösung.“ Die Polizei führte deshalb Verkehrsbeobachtungen durch und stellte fest, dass Fußgänger oft bei rot die Straße überquerten. „Jede größere Fahrzeuglücke“ sei zum “Rotgehen“ genutzt worden.

Um eine neue Verkehrsregelung abzustimmen, fanden Ortstermine mit den Straßenverkehrsbehörden und den Straßenbaulastträgern (LSBG und Bezirksamt Altona) statt. Die Pläne wurden dann Ende Mai umgesetzt, die Ampelanlage abgebaut. Da die Ampel am Anfang der Jessenstraße und Große Bergstraße die meistgenutzte an der Kreuzung ist, wurde sie erhalten.

Bürger bemängeln den Umbau

Erforderlich wurde dann jedoch auch, die Ampelanlage über die Große Bergstraße, östlich der Virchowstraße abzubauen, da „sich ansonsten eine unübersichtliche und gefährliche Situation für den Fahrzeugverkehr aus der Virchowstraße ergeben würde.“

„Die Rücknahme von bestehenden und bekannten Verkehrsregelungen – insbesondere auch der Abbau von kompletten Ampelanlagen oder Teilen davon – kann im ersten Moment zu Verunsicherungen der Verkehrsteilnehmer führen“, sagt Lemloh. „In der Regel kommt es aber dadurch nicht zu höheren Gefährdungen.“ Die Polizei beobachte trotzdem aufmerksam, wie Verkehrsteilnehmer mit neuen Regelungen zurechtkommen.

Es hätten sich nach dem Umbau aber Bürger gemeldet, die „als Fußgänger, die fehlende Regelung zum Überqueren der drei Fahrspuren der Großen Bergstraße bemängelten“. Auch Autofahrer beschwerten sich über eine schlechte Sicht von der Virchowstraße aus rechts in die Große Bergstraße. Deshalb wurde erneut über die Verkehrssituation beraten.

Verkehrsausschuss stellt neue Pläne vor

Auf die Kreuzung zufahrende Autos in der Virchowstraße sollen nun nur noch einen Fahrstreifen nutzen dürfen. So soll hier ermöglicht werden, einen Zebrastreifen als Fußgängerüberweg einzurichten. Eine auf dem ehemaligen Linksabbiegestreifen eingerichtete Sperrfläche in der großen Bergstraße wurde verlängert, um die Sicht zu verbessern.

Neue Pläne gibt es außerdem zur Beleuchtung des neuen Fußgängerüberweges und einer weiteren baulichen Umgestaltung der Kreuzung. Diese sollen am kommenden Montag im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Altona vorgestellt werden.