Langenfelde. Die Verlegung des Bahnhofs Altona nach Diebsteich sorgt für Unmut. Für Sonnabend haben Anwohner eine Demonstration geplant.
Sie befürchten Lärm und Staus, die Zerstörung von Kleingärten und den Wegfall von Parkplätzen, die Verringerung der Sicherheit für ihre Kinder und die jahrelange Beeinträchtigung der Lebensqualität: Weil im Zuge der Verlegung des Altonaer Bahnhofs nach Diebsteich im Wohngebiet Langenfelde von 2018 an eine große Baustellenzufahrt für Lastwagen angelegt werden soll, haben Anwohner die Initiative „Langenfelder Signal“ gegründet. Am morgigen Sonnabend findet um 14 Uhr (Kieler Straße/Ecke Wolffstraße) eine Protestdemo mit Straßenfest statt.
„Wir wollen nicht, dass unsere ,grüne Lunge‘ in unserem ohnehin durch Verkehr schon stark belasteten Stadtteil zerstört wird“, sagt Angela Hars, die einen der rund 130 Kleingärten gepachtet hat. Auch die Langenfelder Kirche hat sich auf die Seite der Anwohner gestellt, die eher zufällig von den Plänen erfuhren. „Kein Anwohner wusste, dass der Schwerlastverkehr zur Baustelle über Wolffstraße und Försterweg geleitet werden soll, um dann durch die Kleingärten auf einer neuen Trasse bis zu den Gleisen zu gelangen“, schreibt Pastor Holger Janke im Kirchenblatt. „Bürgernähe sieht anders aus.“
Anwohner zeigen Alternative auf
Jetzt haben sie den Plänen der Deutschen Bahn gerade noch „fristgerecht widersprochen“. Es geht um die Umweltverträglichkeitsstudie, das Erschütterungsgutachten, die schalltechnische Untersuchung, die Sicherheit der Anwohner und die Erreichbarkeit der „Linse“ – ein großes Wohngebiet, das auch durch die Wolffstraße angefahren wird.
Und: Die Anwohner zeigen eine Alternative auf. „Für den Neubau des sogenannten Trogbauwerks könnten die großen Lkw auch über Schnackenburgallee und Große Bahnstraße fahren“, sagt Hars. Dann würde die Baustellenzufahrt durch ein reines Gewerbegebiet führen. „Es wurden sechs alternative Möglichkeiten geprüft“, sagt Bahnsprecher Meyer-Lovis. „Aufgrund der besonderen technischen und baulogistischen Anforderungen kommen andere Alternativen nach aller Abwägung und Bewertung nicht in Betracht.“ Er geht davon aus, dass 15 bis 20 Lkw-Fahrten pro Tag über einen Zeitraum von zwei Jahren stattfinden werden.