Hamburg. Mit etwa 20 Streifenwagen und einem Spürhund suchte die Polizei am Sonntag nach einem Unbekannten. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.
Am Haus von Schauspieler und Regisseur Til Schweiger in Hamburg Nienstedten kam es am Sonntagabend zu einem Großeinsatz der Polizei. Ein Unbekannter hatte am Haus in den Elbvororten das Kabel einer Außenbeleuchtung im hinteren Teil des Gartens durchschnitten.
Eine Tochter des „Tatort“-Kommissars hatte gegen 19.50 Uhr die Beamten alarmiert, weil Unbekannte am Sonntagmorgen Äste an einem Holzzaun im rückwärtigen Teil des Grundstücks gestapelt und angezündet hätten, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit. Nach dem Eintreffen bemerkten die Beamten die Manipulation des Kabels und forderten Verstärkung an.
Die Polizei rückte mit etwa 20 Streifenwagen und einem Personenspürhund an. Auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera war im Einsatz. Die Fahndung dauerte bis circa 1 Uhr nachts, blieb aber erfolglos.
Ob Schweiger sich zum Tatzeitpunkt in seinem Haus aufhielt, ist bislang ebenso wenig bekannt wie die Hintergründe der Tat. Jetzt ermittle der Staatsschutz, sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin. „Denn möglicherweise war es eine politisch motivierte Tat.“
In dem Fall des Brandes und des verrußten Zaunes ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung durch Feuer. Den Brand müsse jemand gelegt haben, sagte Polizeisprecher Holger Vehren. „Äste brennen nicht von alleine.“
Schweiger war nach einem Aufruf zur Hilfe von Flüchtlingen im Internet angefeindet worden. Zudem polarisierte der 51-Jährige zuletzt mit öffentlichen TV-Auftritten.
Es ist nicht der erste Vorfall am Haus des Schauspielers. Im März 2013 hatten Unbekannte den Wohnsitz des Schauspielers mit Farbbeuteln beworfen und das Auto seiner damaligen Freundin angezündet. In einem Bekennerbrief hatte eine Gruppe namens „die Tatortverunreiniger_innen“ dem Schauspieler vorgeworfen, er habe mit seiner Rolle in dem Kinofilm „Schutzengel“ und mit öffentlichen Äußerungen den Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan verherrlicht.