Komiker Otto Waalkes und Liedermacher Rolf Zuckowski unterstützen eine Initiative, die von der Reederei Hadag auch eine verlässliche Schiffsverbindung nach Cranz fordert.
Blankenese. 1976 komponierte der Hamburger Liedermacher Rolf Zuckowski für die Finkwarder Speeldeel das Lied „Vohr mol wedder de Ilv lang“, eine Hommage an die beliebte Fährfahrt zwischen Landungsbrücken und Blankenese. Doch 2005 stellte die städtische Hadag diese Linie ein. Eine Initiative aus Bürgern und Vereinen aus Blankenese und dem gegenüber liegendem Cranz versucht nun seit Monaten, den Senat zu einer Wiederaufnahme dieser Schiffsverbindung zu bewegen.
Am Donnerstag hatte die Initiative zu einer Demonstrationsfahrt mit großer Barkasse geladen. An Bord waren Bürgerschaftsabgeordnete und prominente Unterstützer aus dem Stadtteil wie Komiker Otto Waalkes und eben auch Rolf Zuckowski. Hamburg müsse sich angesichts steigender Touristenzahlen und der Olympiabewerbung überlegen, welches Bild es als Stadt am Wasser abgeben wolle, sagte der Musiker.
Es müsse einfach wieder die Möglichkeit geben, von der Innenstadt das beliebte Touristenziel Blankenese zu erreichen. „Hamburg sollte dazu jetzt die Weichen stellen“, sagte Zuckowski und schloss sich damit der Forderungen der Initiatoren um die Blankeneserin Monika Lühmann an. Dazu gehöre auch eine verlässliche Verbindung zwischen Cranz und Blankenese. Hier setzt die Hadag, anders als früher, Schiffe mit relativ viel Tiefgang ein, kritisieren Cranzer Bürger. Die Folge sei ein kaum verlässlicher Betrieb, weil das Schiff wegen zu geringen Wasserstands oft den Anleger nicht anfahren könne.
Ganz praktisch erfuhren die Teilnehmer solche Schwierigkeiten mit dem Wasserstand ungewollt auch: Eigentlich sollte auch die eigens gecharterte Barkasse Cranz anlaufen, blieb dann jedoch für knapp eine Viertelstunde selbst im flachen Estefahrwasser stecken, bevor sie mit voller Motorkraft wieder freikam.
Konkret fordert die Blankeneser Initiative als ersten Schritt, dass die Fährlinie Teufelsbrück–Finkenwerder wenigstens stündlich auch eine Schleife bis ins nahe Blankenese fährt. Doch mit ihrem Wunsch habe man sich bei der Hadag bisher „die Zähne ausgebissen“, so Monika Lühmann. Tatsächlich lehnten sowohl der städtische Fährbetrieb als auch die Verkehrsbehörde und die SPD-Bürgerschaftsfraktion eine Wiederaufnahme der Fährverbindung ab. Argument: Es gebe andere Nahverkehrsangebote, und für touristische Zwecke sei das Unternehmen nicht zuständig. Allerdings blockte die Stadt auch private Anbieter ab, die die Landungsbrücken anlaufen wollten.
„Vohr mol vedder de Ilv lang“ – das scheint derzeit noch in einiger Ferne zu liegen. Doch die Blankeneser, so sagt Monika Lühmann, wollen weiter für ihr Ziel werben. Gelegentliches Steckenbleiben schreckt sie offensichtlich nicht.