Eine neue Rasenform – günstiger als der bisherige Kunstrasen – könnte die Zukunft für Hamburgs Sportplätze sein. Die Altonaer SPD hofft jetzt auf finanzielle Unterstützung, um auf einem Testplatz den Hybridrasen ausprobieren zu können.
Hamburgs öffentliche Sportplätze könnten in Zukunft eine komplett neue Form des Rasens bekommen. Zumindest wenn es nach der SPD in Altona geht. Hybridrasen heißt das Zukunftsobjekt, dass Andreas Bernau, SPD-Abgeordneter in der Bezirksversammlung, zunächst auf einem Fußballplatz in Altona testen will, um es danach in ganz Hamburg als Alternative zum Kunstrasen einzuführen.
Der Vorteil: Während die Verlegung von künstlichem Rasen auf einem Sportplatz in Hamburg rund 500.000 Euro kostet, soll der Hybridrasen mit nur 300.000 Euro sowohl in der Anschaffung als auch in der Instandhaltung deutlich günstiger sein.
„Wir wollen ein Pilotprojekt in Altona starten“, sagt SPD-Politiker Bernau. Getestet werden soll der Hybridrasen auf dem Grandplatz der Groß Flottbeker Spielvereinigung an der Wilhelmhöh (Notkestraße). Hier liegen zwei Fußballplätze nebeneinander, sollte der Hybridrasen, der während der Testphase durch einen Gutachter beobachtet werden soll, zwischenzeitlich nicht bespielbar sein, ist eine direkte Ausweichmöglichkeit für den Trainings- und Spielbetrieb gegeben.
Hybridrasen ist eine Mischung aus Natur- und Kunstgrün. Grundlage ist eine Matte aus Kunststoffgrashalmen. Darunter befinden sich ein Substrat, in dem Naturhalme wachsen können, die dann zwischen dem Kunstgras in die Höhe sprießen. Da die Wurzeln des Naturgrases unter der Matte liegen, ist das Gras belastbarer und kann schneller regenerieren. In Deutschland gibt es bereits Plätze, die mit Hybridgras ausgestattet sind, in Hamburg wird er in Teilflächen auf dem Trainingsgelände des HSV verwendet. „Wer den Rasen betritt, merkt nicht, dass hier etwa 30 Prozent Kunstfasern mit im Spiel sind“, sagt Bernau.
Die Bezirksversammlung hat dem Antrag der Sozialdemokraten zugestimmt, jetzt liegt die Entscheidung beim Senat. Der soll die Kosten für den Test von rund 300.000 Euro plus Gutachter übernehmen, der Bezirk will sich finanziell nicht beteiligen, da das Pilotprojekt – sollte es auf Hamburg ausgeweitet werden – allen Bezirken zu Gute kommen würde. Bernau hofft, dass der Senat noch vor den Sommerferien entscheidet. Dann könnte im Herbst mit der Auslegung begonnen werden. „Das wäre perfekt. Dann könnten die Fußballer im Frühjahr auf dem neuen Grün durchstarten“, sagt Bernau.