Der Ascheplatz in Eimsbüttel ist im Winter unbespielbar. Seit Jahren bemüht sich der Verein um Kunstrasen, doch es fehlen 500.000 Euro.
Eimsbüttel. Wenn es nass oder der Boden gefroren ist wie im Moment, ist der Reinmüller Sportplatz an der Tornquiststraße in Eimsbüttel mal wieder gesperrt. Der Hamburg Eimsbütteler Ballspiel Club von 1911 - kurz: HEBC - kann zwischen Oktober und März seinen Sportplatz kaum benutzen. Seit vier Jahren schon bemüht sich der Verein um einen Kunstrasenplatz. 50.000 Euro haben die Mitglieder schon gesammelt und hoffen nun, auf die Sanierungsliste der Bezirke für den Zeitraum 2013-2015 zu kommen, um die fehlenden geschätzten 500.000 Euro zu erhalten.
Die tagelangen Regenfälle Ende Januar haben dafür gesorgt, dass der Untergrund des Grandplatzes so weich ist, dass er nicht bespielbar ist. "Das ist ein trauriger Anblick", sagt Henning Butenschön vom Vorstand. Während die umliegenden Vereine wie der ETV, Eintracht Lokstedt, SC Sternschanze oder Rot-Weiß Eimsbüttel längst auf modernen Kunstrasenplätzen Sport treiben, muss der HEBC mit dem veralteten Grandplatz auskommen (auch Ascheplatz genannt). "Kunstrasenplätze sind das ganze Jahr bespielbar und pflegeleichter", so Butenschön. Sie seien mit rund 6000 Euro im Jahr auch im Unterhalt wesentlich kostengünstiger als die roten Ascheplätze, für die bis zu 40.000 Euro Unterhalt jedes Jahr ausgegeben werden müsse.
500 Mitglieder zählt der Verein, von den 350 Kindern sind mehr als 60 zwischen vier und sieben Jahre alt. Wenn sie Fußball spielen wollen, müssen sie im Winterhalbjahr auf zwei völlig überfüllte Schulturnhallen ausweichen. "Dort tummeln sich aber auch andere Vereine", so Butenschön.
Er fordert das Sportamt Hamburg auf, dem Verein die Sanierung des Platzes mitzufinanzieren. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und 50.000 Euro Spenden gesammelt, jetzt ist die öffentliche Hand am Zug." Außerdem gebe es einen Sponsor, der sich mit einer großen Summe beteiligt, sobald die Arbeiten beginnen. Der Verein und seine Mitglieder bräuchten nun Planungssicherheit. Über die Vergabe der Gelder entscheiden die Bezirke im März. Der HEBC leiste als Sportverein auch einen großen Teil an Sozialarbeit. Butenschön: "Wir holen die Kinder von der Straße. Wenn sie aber keinen Sport ausüben können, hängen sie wieder nur herum."