3500 neue Wohnungen sollen auf einem Teil des bisherigen Bahn-Geländes entstehen. Wegen teils hochgradiger Verunreinigungen muss vorher saniert werden

Altona Im Bereich des Altonaer Bahnhofs gibt es teilweise massive Gift-Rückstände im Erdreich. Wie der Senat auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Wieland Schinnenburg bestätigte, seien auf dem Gelände etwa Mineralöl-Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle oder polycyclisch aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen worden. Weil es sich aber um teils brach liegende Flächen und Bahngelände handele, bestehe jedoch keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit.

Zuständig für die Beseitigung der Stoffe ist die Deutsche Bahn. Auf dem betroffenen Grundstück, auf dem früher Kohle- und Dieselloks gereinigt wurden, soll eines der ambitioniertesten Hamburger Wohnprojekte entstehen, die Neue Mitte Altona mit bis zu 3500 Wohnungen. „Vor der Übergabe an die Stadt wird das Grundstück saniert werden“, so Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis. Experten würden dann mittels Kernbohrungen untersuchen, wie weit der Boden vor der Neubebauung ausgehoben werden muss, um die Rückstände zu entfernen Gerüchte, nach denen eine Verlegung des Fernbahnhofs Altona durch die entstehenden Kosten gefährdet sei, nannte er „reine Spekulation“.

FDP-Politiker Schinnenburg beklagte, dass die Öffentlichkeit erst jetzt von dem vergifteten Boden erfahre. Laut Senatsauskunft waren der Stadt und der Bahn die Probleme schon 1992 bekannt. „Es ist unverantwortlich, dass so lange geschwiegen wurde“, so Schinnenburg. „Ich fordere den Senat auf, umgehend die Parlamente und die Öffentlichkeit zu informieren.“