Verlagerung der Tucholsky-Schule in Altona-Nord zur Neuen Mitte sollen Platz für gut 1000 neue Wohnungen schaffen. Bezirk macht dafür jetzt den Weg frei. Es gibt aber heftige Kritik.

Hamburg. Der Bezirk Altona will in die so genannte Rahmenplanung für ein neues, großes Wohnquartier mit bis zu 1000 neuen Wohnungen im Stadtteil Altona-Nord einsteigen. „Wir wollen dort vor allem bezahlbaren Wohnraum schaffen“, sagt Mark Classen (SPD), Vorsitzender des Planungsausschusses der Bezirksversammlung. Der Rahmenplan soll nun die Grundlage für eine Bürgerbeteilung und anschließend für einen neuen und konkreten Bebauungsplan sein, sagt Classen.

Noch steht auf dem städtischen Areal nahe Stresemannstraße und Langenfelder Straße allerdings die Kurt-Tucholsky-Stadtteilschule. Die Planung des Bezirks sieht nun vor, diese Schule zum ebenfalls geplanten Neubaugebiet der „Neuen Mitte Altona“ zu verlagern. Dort sind auf dem ehemaligen Brauerei- und Güterbahngelände im ersten Bauabschnitt rund 1600 Wohnungen geplant. Auch eine neue Schule an der Harkortstraße sieht die Planung dort vor. Die Verlegung soll Classen zufolge aber erst dann angegangen werden, wenn die neue Schule fertig gebaut ist. „Wir müssen nur jetzt schon in das Vorhaben einsteigen, damit wir rechtzeitig so weit sind“, so Classen. Als möglicher Zeitraum für die Verlegung nennt er das Jahr 2016.

Linke, FDP und auch CDU im Bezirk hatten Anfang des Jahres allerdings eine Planungspause für die Schulverlagerung gefordert, was mit den Stimmen der SPD abgelehnt wurde. Noch sei eine solche Planung zu früh, Alternativen und Bedarfe könnten später erst genauer ermittelt werden, so das Argument für die Pause. Die Kritik der Linken bezieht sich zudem auf die Zahl der möglichen Schüler an der neuen Schule: So habe die jetzige Kurt-Tucholsky-Schule rund 900 Schüler, die neue sei für maximal 1200 ausgelegt. Zu befürchten sei deshalb, dass diese neue Schule in der Neuen Mitte viel zu klein werden könnte, weil dort viele Familien mit Kindern hinziehen würden. Die Linke fordere deshalb, keine öffentlichen Schul- und Grünflächen mehr für Immobilien zu verkaufen.

SPD-Planungsexperte Mark Classen weist die Kritik der Linken unterdessen zurück. Die neue Schule in der Neuen Mitte Altona werde eine ausreichende Größe bekommen, sagt der SPD-Politiker.