Gutachten soll klären, ob Bahnhof nach Diebsteich verlagert wird. Bahn rechnet bei Überprüfung mit Planungskosten von 13 Millionen Euro.
Hamburg. Seit Langem schon ist die Verlegung des Fernbahnhofs Altona in der Diskussion - Ende dieses Jahres nun rechnet man in Bahnkreisen nach Abendblatt-Informationen damit, dass der Vorstand der Bahn AG tatsächlich dazu eine Entscheidung treffen wird. Wie berichtet, prüft die Deutsche Bahn derzeit zwei Alternativen: die teure Sanierung der Fernbahngleise in Altona samt eines alten Viadukts, das quer durch das Plangebiet der Neuen Mitte Altona verläut. Oder eben die komplette Verlegung der Fernbahn nach Diebsteich , wo es reichlich Platz dafür gäbe. Für eine solche Lösung hat sich jetzt erneut Bahnchef Rüdiger Grube ausgesprochen: "Wenn es sich wirtschaftlich darstellen lässt, bin ich dafür", sagte er der "Welt am Sonntag". Kopfbahnhöfe wie in Altona seien "nicht mehr ideal", so Rüdiger Grube.
Bei der Überprüfung der beiden Alternativen rechnet die Bahn mit Planungskosten von 13 Millionen Euro, wie ein Bahnsprecher den Bericht der "Welt am Sonntag" bestätigte". Sollten die Gutachter aber zu der Entscheidung kommen, dass eine Verlegung zu teuer würde, werde die Bahn den Bahnhof in Altona komplett sanieren.
+++ Fernbahnhof-Verlegung zum Diebsteich wird wahrscheinlicher +++
+++ Investor ECE baut Wohnungen in Altona +++
Schon jetzt gibt es einen Planfeststellungsbeschluss für die Sanierung des unteren Geschosses in der S-BahnEbene. Der S-Bahnhof würde auch bei einer Verlegung der Fernbahn am bisherigen Standort bleiben.
Die Verlegung des darüber liegenden Fernbahnhofs samt der Autoverladung ist allerdings wesentliche Voraussetzung für die Realisierung des Masterplans für die Neue Mitte Altona, wo in zwei Bauabschnitten rund 3500 Wohnungen gebaut werden sollen.
In der Altonaer Bezirkspolitik herrscht daher seit geraumer Zeit Verärgerung darüber, dass sich die Bahn so lange Zeit nimmt mit einer endgültigen Entscheidung. Ohne Verlegung könnte nur ein kleinerer Teil der "Neuen Mitte" gebaut werden.
Auch in der Stadtentwicklungsbehörde wartet man seit Langem schon auf eine Entscheidung, zuletzt ging man in einem Eckpunktepaper zur Neuen Mitte davon aus, dass die Entscheidung bis Juli dieses Jahres getroffen ist. Die Stadtplaner in der Behörde haben intern aber schon einen Spruch parat. "Die Bahn entscheidet im Sommer", witzelt man dort seit Jahren, die Frage sei nur: in welchem Sommer?