Bahnchef kündigt Verlegung des Fernbahnhofs Altona an.
Ein deutliches Wort des Bahnchefs Rüdiger Grube zur Neuen Mitte Altona war überfällig. 2010 sollte eigentlich schon ein endgültiger Beschluss der Bahn AG zur Verlegung des Fernbahnhofs Altona erfolgen. Diese Ankündigung führte dann auch letztlich dazu, dass Hamburg vor zwei Jahren die Planungen für den neuen Stadtteil im Herzen seines westlichsten Bezirks so konkret und plötzlich ganz zügig angegangen ist - nachdem 15 Jahre nur darüber geredet worden war.
Zwar bemühen sich jetzt die Planer, immer wieder darauf hinzuweisen, dass zunächst nur ein erster Abschnitt gebaut werden könnte. Folglich sei der Verlegungsbeschluss gar nicht so dringlich, sagen sie.
Doch ein Blick auf den Masterplan zeigt es überdeutlich: Die Neue Mitte ist aus einem Guss geplant. Zwar ließe sich ein zweiter Abschnitt mit ein wenig Zeitverzögerung bauen - doch viele Jahre eine offene Flanke zu haben, wäre kaum wünschenswert für den neuen Stadtteil, in dem zusammen rund 3500 Wohnungen gebaut werden sollen. Wohnungen im Übrigen, die nach allem, was Fachleute sagen, dringend gebraucht werden in der Stadt. Und daher gibt es noch einen Grund, verärgert über die lange Zeit zu sein, die die Bahn offensichtlich benötigt, um hier eine Entscheidung zu treffen.
Verwunderlich ist daher allerdings, dass vonseiten der Hamburger Politik nicht mehr Druck aufgebaut wird in Berlin. Vermutlich aber hat die Bahn mit anderen Projekten wie in Stuttgart schon jetzt reichlich zu tun und zu finanzieren. Altona und seine Neue Mitte scheinen da weit weg zu sein. Mithin dürfte es für Hamburg ein Glücksfall sein, dass der neue Chef der Bahn an der Elbe aufgewachsen ist und die Strukturen hier kennt. Zwar konnte er auch noch keinen konkreten Vorstandbeschluss präsentieren. Doch sein deutliches Wort ist viel Wert, wenn es darum geht, die Bürger von diesem gesamtem Projekt zu überzeugen.