In der Max-Brauer-Schule wurden am Montag Pläne zur Verkehrsberuhigung im Stadtteil vorgestellt. Anwohner konnten ihre Meinung äußern.

Hamburg. In Bahrenfeld wird zu viel gerast und zu viel „wild geparkt“ – da sind sich Anwohner, Pendler und Bezirkspolitiker einig. Besonders in dem Bereich um Daimlerstraße, Gasstraße und Bahrenfelder Kirchenweg wird die Lage als problematisch angesehen. Im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Verkehrsausschusses der Altonaer Bezirksversammlung in der Aula der Max-Brauer-Schule wurden am gestrigen Montagabend mögliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vorgestellt und diskutiert.

Mitarbeiter der Tiefbauabteilung und des Polizeikommissariats 25 hatten in den vergangenen Wochen und Monaten einen Planungsentwurf für den Bereich ausgearbeitet. Diesen Entwurf stellten Holger Heitmann vom Polizeikommissariat 25, Friedrich-W. Ritzmann von der Tiefbauabteilung und Carsten Butenschön, Leiter des Fachamts für Management des öffentlichen Raumes, den Besuchern der Veranstaltung als Diskussionsgrundlage vor. Bürger waren aufgefordert, Kritik und Verbesserungsvorschläge zu äußern.

+++++Parkplatznot – Voll auf Lücke+++++

Die Entwürfe sehen unter anderem vor, an mehreren Stellen Einmündungen durch Aufplasterungen zu verengen, so dass Autofahrer zum Bremsen gezwungen werden – zum Beispiel am Übergang der Daimlerstraße in den Bahrenfelder Steindamm oder der Händelstraße in den Bahrenfelder Kirchenweg. Um zusätzliche Parkmöglichkeiten zu schaffen, könnten unter anderem an der Daimlerstraße Schrägparkstände am Straßenrand eingerichtet werden.

Zudem sollen Tempo-30-Zonen ausgeweitet werden. In der Paul-Dessau-Straße soll das Tempo-30-Schild zum Beispiel in den Wendehammer verlegt werden, damit Autofahrer schon dort auf das Tempolimit aufmerksam werden.

Daneben ist vorgesehen, mehrere Zebrastreifen durch sogenannte „Querungshilfen“ zu ersetzen: Die Fahrbahn wird von beiden Seiten verengt, so dass nur eine Fahrspur bleibt und Autofahrer das Tempo drosseln müssen. Einige der anwesenden Bürger äußerten sich skeptisch gegenüber der Idee, Zebrastreifen auf Schulwegen zu entfernen und stattdessen „Querungshilfen“ einzurichten. Sie befürchten eine Gefährdung für Schulkinder. Heitmann und Ritzmann gingen direkt auf die Einwände ein und erklärten, das Unfallrisiko an „Querungshilfen“ sei erfahrungsgemäß wesentlich geringer als an Zebrastreifen.

+++++Hamburger Bezirke bremsen Tempo 30 aus+++++

Einige Bürger brachten auch die Einrichtung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung von Bahrenfelder Kirchenweg, Woyrschweg und Gasstraße ins Gespräch. Experten und Bezirkspolitiker kommentierten und notierten die Äußerungen. Sie dankten den anwesenden Bürgern für ihre Beteiligung und versprachen, alle Einwände und Vorschläge auf ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen.

Wie sehen die weiteren Schritte aus?

Der Planungsentwurf werde in den kommenden Wochen auf der Basis der Anwohnerkritik überarbeitet und solle noch vor der Sommerpause in den Verkehrsausschuss gehen, kündigte Carsten Butenschön, Leiter des Fachamts für Management des öffentlichen Raumes, an. Dass die Umsetzung noch in diesem Jahr erfolge, sei jedoch fraglich. Butenschön rechnet „bestenfalls 2013“ mit einer Realisierung der verkehrsberuhigenden Maßnahmen.