Theatervielfalt in Hamburg erleben: 2013 feiern wieder viele Theaterstücke Premiere. Das Abendblatt informiert Sie über Programm-Highlights & Kartenpreise.

Mit 34 Bühnen ist die Hamburger Theaterlandschaft sehr groß und vielseitig. Sowohl kleine Privatbühnen als auch mit 1200 Plätzen das größte Sprechtheater Deutschlands, das Deutsche Schauspielhaus, haben hier ihren Sitz.

Kulturbegeisterte können eine große Breite an ästhetischen und künstlerischen Ausdrucksformen, unterschiedlichste Spielweisen und eine besondere Genrevielfalt erleben - von der Komödie über Kabarett, Laienspiel und Kleinkunst, vom Klassiker bis zur Avantgarde. Das Abendblatt stellt die Programm-Highlights auf den Hamburger Bühnen 2013 vor.

„Die Schmidt Parade“ im Schmidt Theater

Vor 25 Jahren lüftete sich zum ersten Mal der Vorhang im Schmidt Theater. Das feiert das Privattheater am 5. Juli mit einer Jubiläumsgala und den besten Hits aus den 60ern, 70ern und 80ern - bis 31. August allabendlich präsentiert von Schmidt-Gründer Corny Littmann. Karten kosten ab 14,30 Euro.

„Die Kurt-Tucholsky-Revue“ auf dem Schiff

Kurt Tucholsky, wortgewaltiger und brillantester Publizist der Weimarer Republik, polarisierte zu Lebzeiten und weit über seinen Tod hinaus. Das „Schiffs“-Ensemble präsentiert in seiner literarischen Revue Texte und Lieder Tucholskys.

Vorstellungen sind am 10. August, 27. und 28. September, 19. und 20. Oktober, 20. November und 22. Dezember. Tickets kosten ab 20 Euro.

„Der letzte Sommer“ im kleinen Hoftheater

Am 23. August feiert dieses tragikomische Stück seine Deutschlandpremiere. Erzählt werden die letzten Sommerwochen des Patriarchen Burt, in denen alle Familienmitglieder noch einmal aufeinandertreffen.

Es kommt zu einem Showdown der Emotionen: Liebe, verletzte Gefühle, Eifersucht, gekränkte Eitelkeiten, Wut, Ängste, verpasste Chancen und die Hoffnung, dass man das Schicksal ändern kann. Bis 22. September läuft das Stück. Karten kosten ab 16 Euro.

„De Spaansche Fleeg“ im Ohnsorg-Theater

Zum Saisonauftakt wird am 25. August die Komödie „Die Spanische Fliege“ von Franz Arnold und Ernst Bach in Plattdeutsch gezeigt. Auch über 100 Jahre nach seiner Uraufführung hat der Schwank über Sitte und Moral nicht an Witz eingebüßt.

Bis 12. Oktober ist das Stück am Ohnesorg-Theater zu sehen. Karten kosten ab zwölf Euro.

„Die Königs vom Kiez“ im Schmidt Theater

Die siebenköpfige Familie König lebt auf St. Pauli und ist ständig knapp bei Kasse. Die vier Kinder versuchen die Familie über Wasser zu halten. Doch der daueralkoholisierte und allergisch auf ehrliche Arbeit reagierende Vater wirft alles Geld mit vollen Händen wieder zum Fenster raus. Aber der Kiez hält zusammen.

Die Regiearbeit von Corny Littmann feiert am 6. September seine Uraufführung. Bis zum 16. November gibt es weitere Vorstellungen im Schmidt Theater. Karten kosten ab 12,10 Euro.

Hamburger Theaternacht


Am 7. September wird in einer Nacht jedes Genre geboten, vom Drama bis zur leichten Komödie. Dutzende Theater öffnen zum zehnten Mal ihre Türen und Zehntausende Besucher nutzen diese Gelegenheit, um in kommende Programmhöhepunkte und neue Produktionen der nächsten Spielzeit hineinzuschnuppern.

Ob Oper, Konzert, Chanson, A-Cappella-Gesang oder Revue, Musical, Varieté, klassischer und moderner Tanz, Sprech- und Improvisationstheater sowie Kabarett und Comedy - bei der Hamburger Theaternacht ist für jeden etwas dabei. Der Vorverkauf für die Karten beginnt am 29. Juli.

„Oben bleiben!“ in den Hamburger Kammerspielen

Der Monolog „Oben bleiben!" von Carsten Golbeck ist die Zustandsbeschreibung einer Gesellschaft in den 80ern, die sich mit ihrem System zunehmend gegen sich selbst richtet. Gerit Kling spielt die Schauspielerin Vera Landis, die um ihre Würde, ihren Platz und eine Perspektive kämpft.

Uraufführung in den Hamburger Kammerspielen ist am 17. September. Weitere Vorstellungen laufen bis 16. Dezember. Karten kosten ab neun Euro.

Hamburger Theater Festival

Das Festivalbietet vom 12. bis zum 10. November zum fünften Mal bedeutende Theaterproduktionen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Dieses Jahr wurden das Burgtheater Wien mit „Onkel Wanja“ und „Troja“ sowie die Wiener Festwochen mit „Tartuffe“ nach Hamburg eingeladen. Außerdem ist das Schauspiel Frankfurt mit „Kleiner Mann - Was nun?“ und die Münchner Kammerspiele mit „König Lear“ zu sehen.

Das Deutsche Theater Berlin ist mit „Ödipus Stadt“ und „Geschichten aus dem Wiener Wald“ vertreten. Das Brechtfestival Augsburg zeigt „Baal“. Aufführungsorte sind das Thalia Theater, Kampnagel und St. Pauli Theater. Karten kosten ab zehn Euro.

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ im Altonaer Theater

Der Bestseller von Jonas Jonasson feiert in einer Regiearbeit von Eva Hosemann am 13. Oktober seine Uraufführung am Altonaer Theater. Erzählt wird die komische Flucht und zugleich irrwitzige Lebensgeschichte eines eigensinnigen Mannes, gespielt von Jörg Schüttauf, der sich zwar nicht für Politik interessiert, aber trotzdem irgendwie immer in die großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt war.

Bis 26. Dezember laufen Vorstellungen. Karten kosten ab zehn Euro.

„The King's Speech“ im St. Pauli Theater

Der oscarprämierte Film um den stotternden König von Großbritannien Georg VI. wurde von Michael Bogdanov für die Bühne adaptiert. Marcus Bluhm spielt den König, die Rolle seines Sprachtherapeuten übernimmt Boris Aljinovic.

Die Grundlage des Film war ursprünglich ein Theatertext, der jetzt wieder vom 3. bis 8. Dezember im St. Pauli Theater auf die Bühne kommt. Karten kosten ab 17,90 Euro.