Hamburg. Pünktlich zum Martinstag nehmen viele Restaurants Gänsebraten auf die Karte. Abendblatt-Redakteure nennen ihre Favoriten.

Der 11. November ist ein Tag, den Freunde gebratener Gänse jedes Jahr sehnlichst erwarten, denn dann ist Martinstag – und die Saison für Gänsebraten beginnt. Lesen Sie hier, wo die Abendblatt-Redakteure diesen besonders gerne essen:

LENZ

Wenn ein Spitzengastronom aus Hamburg (Name bekannt) sagt: „Gans? Esse ich immer im Lenz!“, dann ist das schon eine Auszeichnung für sich. Tatsächlich serviert Leslie Lenz Himmelheber in seinem Restaurant in Duvenstedt nur ganze Gänse, die er zudem quasi persönlich kennt. Jedenfalls den Bauern, Alois Kunschke aus Emkendorf. „Ich kenne dessen Felder und weiß, wie gut er mit den Tieren umgeht“, sagt der Gastronom. „Deshalb biete ich meinen Gästen dieses Geflügel mit bestem Gefühl an.“ Und mit allen Beilagen, die zu einem guten Gänseessen traditionell dazugehören: Rotkohl, Rosenkohl, Klöße, Knödel und dunkle Soße (192 Euro für vier Personen). Auf Wunsch gibt es auch schmackhaften und sehr bekömmlichen (wegen Enten- statt Gänseschmalz!) Grünkohl dazu. Die Gänse gibt es übrigens auch kalt zum Mitnehmen.

GASTHAUS OFFEN

Der Landgasthof in Lemsahl hat am 11. November zwar keine freien Plätze mehr, danach aber kann man bis Weihnachten dort lecker Gans essen. Hier kommen grundsätzlich nur Brust und Keule auf den Tisch, ganze Tiere nicht. Pro Person kostet die Martinsgans im Gasthaus Offen 29,50 Euro inkl. Beilagen, die reichlich sind und auf Wunsch auch nachgereicht werden. Zum Mitnehmen werden Gänse hier nicht angeboten.

ALSTER AU

Viel idyllischer kann man seine Martinsgans nicht verspeisen: In der Duvenstedter Reetdachkate Alster Au an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein serviert Inhaberin Katja Kröger vom 11. November bis zum 20. Dezember immer donnerstags ab 18 Uhr und sonntags ab 12 Uhr krosse Martinsgänse (für vier Personen im Haus: 175 Euro). Dazu gibt es Rotkohl, Rosenkohl, Kartoffelklöße und Salzkartoffeln. Ihre gemütliche alte Gaststube, die sonst nur exklusiv für Feste und Events zu buchen ist, wird für den Anlass festlich dekoriert. Unbedingt einen anschließenden Spaziergang durch den Duvenstedter Brook oder den Wohldorfer Wald einplanen!

TORTUE / CHEZ L’AMI

Das chez l’ami, jüngstes Mitglied der Gastrofamilie im Tortue in den Stadthöfen, lädt von Montag bis Freitag von 12 bis 15 Uhr zum Enten- und Gänseessen ein. Abends kann dann täglich ab 17 Uhr in der Brasserie weiter vorweihnachtlich geschlemmt werden. Eine Gans für vier Personen inklusive Beilagen kostet 220 Euro. Wer lieber zu Hause mit Familie und Freunden das Federvieh genießen möchte, kann sich noch bis zum 26. Dezember die Gans-Box to go für vier Personen (190 Euro) im Tortue chez l'ami abholen. Neben den Beilagen und einer Anleitung für die Zubereitung des Festmahls, gibt es auch noch eine Flasche Pinot Noir dazu.

GUTSKÜCHE WULKSFELDE

Matthias Gfrörer kann sagen, dass er jede seiner Gänse, die er zubereitet, persönlich kennt. Die Tiere laufen nämlich in seiner Nachbarschaft auf der Wiese eines kleinen Demeterhofes herum, ihr Geschnatter hört er jeden Tag. Jetzt werden für die Gutsküche Stück für Stück einige Tiere geschlachtet, auf respektvolle Weise mit einer mobilen Schlachterei. Gfrörer hängt die Tiere dann für zwei Wochen in seine Fleischreifung, ein wichtiger Prozess für den besonderen Geschmack, wie der Koch sagt. Anschließend werden sie gefüllt und ruhen dann weitere zwei Tage zur Reifung. In der Gutsküche wird die Martinsgans ab dem 11. November kross gebraten mit Rübchen Spitzkohl, Kartoffelklößchen und Rosenkohl serviert. 169 Euro berechnet Gfrörer für eine ganze Gans, die Beilagen kosten pro Person weitere 20 Euro. Eine Gans reicht für vier bis sechs Personen. Eine Vorbestellung ist nötig. Das Gans-Paket gibt es in der Gutsküche Wulksfelde auch für zu Hause (für vier Personen 239 Euro, inkl. Beilagen und einer Flasche Wein). Für Gfrörer steht das Angebot nicht im Widerspruch zu seinem hauptsächlich vegetarischen Angebot. „Wir bieten hier winterliche vegetarische Gerichte. Als Krönung kommen dann die Bio-Gans oder Ente passend zur Jahreszeit dazu“, sagt er.

KÜCHENFREUNDE LEHMWEG

Die Küchenfreunde am Lehmweg laden ausschließlich am 11. November zum dreigängigen Martinsgans-Menü ein. Als Hauptgang werden Brust und Keule vom krossen Gänsebraten mit Beilagen wie Apfelrotkohl und Dattelkernklößen serviert. Mit Suppe und Dessert kostet das Menü 52 Euro pro Person. Der Gänsebraten solo kostet 45 Euro pro Person. Eine Reservierung ist erforderlich. Außerdem können auch Enten- und Gänsebraten mit einem Vorlauf von 48 Stunden bestellt und dann verzehrfertig oder vorgegart für zu Hause abgeholt werden.

Gute Restaurants setzen auf Bio-Gänse aus der Region.
Gute Restaurants setzen auf Bio-Gänse aus der Region. © Getty Images/iStockphoto | kertlis

BRECHTMANNS BISTRO

Brechtmanns Bistro bietet ab 11. November in dem entspannt-puristischen Gastraum an der Erikastraße wieder knusprige Oldenburger Gänse mit Apfel-Rosinen-Füllung, Fliederbeerkraut, Marzipanäpfeln, Speckrosenkohl, Klößen, kaltgerührten Preiselbeeren und einer kräftigen Jus an. Wem jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft, der sollte unbedingt reservieren: Das Festessen (ab vier Personen, 54 Euro pro Person) muss nämlich mindestens 72 Stunden vor Wunschtermin vorbestellt werden. Es gibt auch „Gans to go“, die auf Wunsch innerhalb der Stadtgrenzen sogar per Taxikurier geliefert wird. „Außen knusprig, innen saftig“ – ein Versprechen, das man in Brechtmanns Bistro jedes Jahr aufs Neue hält.

WEIN- UND FRIESENSTUBE

„Verratet es nicht meiner Oma, aber der Rotkohl hier schmeckt noch besser als bei ihr“, schwärmt der Gast, nachdem er in der Wein- und Friesenstube Gans bestellt hat. Im Traditionslokal von Arne Meyer im beschaulichen Ochsenwerder überzeugt nicht nur das Fleisch, sondern auch die Beilagen. Von außen knusprig und von innen zart wird der etwa vier Kilo schwere Vogel sonnabends und sonntags mit Rotkohl, Rosenkohl, Klößen, Kroketten und Bratäpfeln serviert. Auch zum Verspeisen daheim kann die Gans „to go“ bestellt werden. 150 Euro für vier Personen (inklusive Beilagen und Flasche Wein) kostet der Spaß, jede weitere Person zahlt 37,50 Euro.

HOTEL AUSSPANN

Das Gänseessen im Hotel Ausspann hat eine lange Tradition, und die ungeduldigen Anfragen der Gäste starten schon Anfang November. Kein Wunder: Die taufrischen Gänse aus der Region werden vor Ort tranchiert, die Portionen als üppig zu bezeichnen wäre untertrieben. Auch die klassischen Beilagen wie Kartoffeln, Rot- und Rosenkohl werden hier so großzügig aufgetan und nachgereicht, dass man schon alleine davon satt werden könnte. Das bürgerlich-gemütliche Ambiente passt gut zum Festbraten, das Personal ist aufmerksam und freundlich. Ein Gänseessen kostet pro Person rund 40 Euro.

LINDENHOF MARXEN

Wenn es ums Gänseessen in den Wochen vor Weihnachten geht, gehört der Lindenhof in Marxen zu den ersten Adressen im Landkreis Harburg. Die Gans kommt mit Apfel-Rosinen-Füllung auf den Tisch, dazu gibt es die klassischen Beilagen wie Klöße, Rotkohl oder Rosenkohl. Eine Gans für vier Personen kostet 132 Euro. Serviert wird sowohl mittags als auch abends. Montag und Dienstag ist Ruhetag. Reservierungen sind verbindlich, können bis zehn Tage vor dem Termin kostenfrei abgesagt werden.

DROSTEI PINNEBERG

Meusel’s Landdrostei in Pinneberg bietet in seinen schönen, historischen Räumen am 11. November ein dreigängiges Gänsemenü mit Suppe, Brust und Keule von der Gans und Zwetschgencrumble für 46 Euro pro Person. Danach gibt es bis Ende Dezember nur noch ganze Gänse für vier Personen am Tisch tranchiert mit Rotkohl, Rosenkohl, Klößen, Maronen und Sauce (159 Euro) oder zum Mitnehmen für 135 Euro. Die Gänse kommen in Meusel's Landdrostei aus der Region und werden besonders kross zubereitet. „Die Braten werden erst gedämpft, dann kommen sie für mehrere Stunden in den Ofen, damit sie schön knusprig werden. Gefüllt werden die Braten mit Zwiebeln, Orangen, Äpfeln und Kräutern“, berichtet Restaurantleiter Thomas Thesing.

PRIVATHOTEL LINDTNER

Vom 11. November bis 6. Januar zieht wieder der Duft frisch gebratener Gänse durch das Privathotel Lindtner in Hamburg-Harburg. Gäste aus dem In- und Ausland kommen rund um Weihnachten immer wieder gern in das Viersternehaus, um im Hofgarten auf den Punkt gegarte Weddelbrooker Grasgänse zu genießen. Gert Thies-Lembcke, Ehemann von Hotelchefin Heida Lindtner, hatte vor mehr als 20 Jahren die Idee für das feine Gänsemahl. Schon seine Mutter hatte nach dem Krieg Gänse gezüchtet. „Unsere Gänse ernähren sich ausschließlich vom Gras der Wiesen in und um Weddelbrook in Schleswig-Holstein. Eine Gans kann nur schmackhaft und kross werden, wenn sie kein Fett hat“, verrät Thies-Lembcke. Vier Kilo bringt eine zarte Weddelbrooker Grasgans auf die Waage – perfekt für vier Personen. Preis ab 62 Euro pro Person inklusive Rotkraut, Kartoffelklößchen, Bratapfel und Jus.

LANDHAUS SCHERRER

Vom 11. bis 13. November sind schon alle Tische belegt, ab dem 14. November bis Weihnachten gibt es bei Heinz Wehmann im Landhaus Scherrer auf Vorbestellung aber noch ganze Bio-Gänze für vier Personen (inkl. Beilagen: 316 Euro). Wenn man nur zu zweit ist, kann man sich mit Glück vielleicht auch mal mit zwei anderen Gästen eine Bio-Gans teilen, hierzu einfach mal telefonisch nachfragen, ob so ein „Match“ möglich ist. Zum Abholen gibt es die (kalte) Gans für 189,50 Euro zuzüglich Beilagen.

CASSE-CROÛTE

Das Casse-Croûte an der Büschstraße liegt zwar etwas versteckt, doch die zen­trale Lage zwischen Oper und Gänsemarkt wird geschätzt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten strömen die Gäste hierher, um in der Vorweihnachtszeit Gänse und Enten zu schmausen. Auch in diesem Jahr freut sich Restaurantleiter Michael „Haggy“ Haak darauf, mehr als 1000 Gänse zuzubereiten, er startete bereits am 1. November. Die Gänse werden am Tisch tranchiert, serviert mit Klößen und Apfelrotkraut und Soße kostet das Essen 195 Euro, eine Gans reicht für vier Personen, Kümmel inklusive.

Weitere Restaurant-Tipps für eine Martinsgans

Weitere Restaurants, die in Hamburg Gänsebraten anbieten und deshalb einen Besuch lohnen, sind zum Beispiel Altes Lotsenhaus (Övelgönne 13), Deichgraf (Deichstr. 23), Hobenköök (Stockmeyerstraße 43), La Fee (Hofweg 50), Papillon im Hotel Engel (Niendorfer Str. 59) und Parkview Fontenay (Fontenay 10).