Immer noch sind Fakes en vogue. Kein Kavaliersdelikt, denn die Käufer der Fälschungen unterstützen damit mafiöse Organisationen.
Gestatten Sie mir aus aktuellem Anlass eine, äh, Fußnote.
Copy & paste-Skandal, Guttenberg-Gate, Googleberg-Affäre – Wenn sich nur halb so viele Modejournalisten über Modeplagiate aufregen würden wie Politikjournalisten über die Doktorarbeit unseres Verteidigungsministers, die Welt wäre dann nicht nur ein besser aussehender, sondern auch wirklich ein besserer Ort.
Immer wieder und immer noch begegnen mir in Hamburg Menschen, die stolz und schamlos ihre Fake-Louis-Vuitton-Tolleys, ihre nachgemachten Montblanc-Meisterstücke (in Shanghai umgerechnet nur ein Euro), ihre grandios gefälschte Rolex (neulich war ein Banker dabei) oder ihre Birkin-Bag-„Replik“ samt gefaketem „Hermès“-Stempel (eine Dame der sogenannten Hamburger feinen Gesellschaft) präsentieren.
Dass der Wirtschaft dadurch Schäden in Milliardenhöhe entstehen, ist bekannt und scheint niemanden der Billigheimer-Shopper ernsthaft zu stören. Ein Zitat aus der „WirtschaftsWoche“: „Mit einem Umsatz von rund 500 Milliarden Euro stellen Produktpiraten inzwischen schon etwa 10 Prozent des Welthandels.“
Vielleicht tut`s ja ein kleiner Hinweis nach Art der Zigarettenpackungs-Warnungen: Wer Plagiate kauft, unterstützt mafiöse Organisationen, die Kinderarbeit, Zwangsprostitution, Drogenhandel, Geldquellen für den internationalen Terrorismus, Menschenhandel und derlei weitere kriminelle Handlungen betreiben. Nebenwirkung: Tod. Fragen Sie bitte nicht Ihren Arzt oder Apotheker (gegen Geltungssucht und Geiz-Gen ist nämlich kein Kraut gewachsen). Sondern Ihr Gewissen.