Das Mailänder Modehaus setzt auf ein exklusives Handwerkerprojekt und wirbt für den IPO. Prada hat den Wachstumsmarkt Asien fest im Blick.
Mario Prada war ein weit gereister Mann. Der Täschner aus Mailand war vor 100 Jahren nicht nur auf der Suche nach besten Materialien für sein Metier (exotische Edelsteine, Elfenbein und Schildpatt, außergewöhnliches Leder, luxuriöse Stoffe), sondern war auch neugierig auf die Besten ihrer Zunft: Handwerker, spezialisiert auf elsässische oder österreichische Lederverarbeitung, auf Böhmisches Kristall, auf englische Silberarbeiten.
Die Enkelin, Miuccia Prada, begab sich nun einmal mehr auf die Spurensuche nach dem Geist des Gentleman-Conaisseur-Großvaters. Exquisite Handwerker rund um den Globus wurden beauftragt, landestypische Designs zu einer eigenen Kollektion zu verarbeiten – es entstand das Projekt „Prada Made in...“.
Nicht nur eine exquisite Kollektion, sondern auch eine feine Strategie: Das italienische Label plant finalmente den internationalen Börsengang. In Vorbereitung auf den IPO in Hongkong startete jüngst mit einer spektakulären Modenschau in China die Roadshow, den reichen und viel versprechenden asiatischen Wachstumsmarkt fest im Blick.
In Indien geflochten und bestickt, in Hamburg im Prada-Schaufenster: feinste handgemachte Ballerina-Schläppchen. „Prada Made in Scotland“ kapriziert sich auf traditionelle Tartan-Woll-Kilts, hergestellt nach althergebrachten Webtechniken. Jeans, die man sich individuell aus verschiedenen Denim-Stoffen schneidern lassen kann, kommen aus Japan; Peru verführt mit Alpaca-Strick.
Jetzt im Prada-Store in Hamburg, Hohe Bleichen 21, 20354 Hamburg