Vom Gänsemarkt 21 an die ABC-Straße 1: Das weltweit erste Oversize-Modelabel aus Italien residiert nun an einer feineren Adresse.
Vom Gänsemarkt 21 an die ABC-Straße 1 sind es keine fünfzig Meter – und doch ist es ein himmelweiter Unterschied zwischen beiden Standorten. Zumindest für ein High Fashion-Label wie Marina Rinaldi, das weltweit 300 Geschäfte hat, u.a. in New York an der Madison Avenue und in Paris an der Rue Saint Honoré. Seit wenigen Tagen hat das Tochterunternehmen der italienischen Max Mara Group, das seit 2001 in Hamburg ansässig ist, an der neuen Adresse eröffnet, in direkter Nachbarschaft zu Strenesse, Unnützer und Ralph Lauren. „Am Gänsemarkt sind immerzu Veranstaltungen und Demonstrationen – das hat einfach gestört“, sagt Sprecherin Stefanie Jäger. „Außerdem verteilten sich die Kollektionen auf drei Etagen, was die Arbeit sehr erschwert hat.“ Nun ist alles im Erdgeschoss auf rund 1000 Quadratmetern untergebracht. – von der günstigen Basic-Kollektion „Blue Label“ über die elegante „Giorno“-Kollektion bis zur 2011 lancierten MR DENIM-Kollektion, präsentiert vom berühmten Oversize-Model Crystal Renn. Gesicht der aktuellen Sommer-Kampagne ist das Hamburger Top-Model Tatjana Patitz.
Kleider, Mäntel, Hosen, aber auch Schuhe, Taschen, Bademoden und Accessoires sollen „das Leben der Kundinnen schöner und einfacher machen“. Seit 1980 hat sich Marina Rinaldi zur Herausforderung gemacht, Mode für Frauen mit einer Konfektionsgröße über 40 zu entwerfen und diese Frauen mit Stil zu kleiden und nicht nur zu „kaschieren“. Dieser moderne Ansatz läutete eine Wende in der Bekleidungsindustrie ein, denn bis dahin hatte sich kein Unternehmen weltweit auf diese besondere Zielgruppe konzentriert. Der Firmenname geht zurück auf die Familiengeschichte des Max Mara-Gründers Achille Maramotti. 1951 besann sich der Jurist auf die Leidenschaft seiner Familie, das Schneiderhandwerk. Seine Großmutter Marina Rinaldi hatte Ende des 19. Jahrhunderts ein Luxus-Schneideratelier im Herzen der Stadt Reggio Emilia geleitet und schon damals ein modernes Verständnis des Prêt-à-Porter gezeigt. Ihr widmete Achille Maramotti das gleichnamige Unternehmen. (val)