Das innere Kritiker-Syndrom ist ein psychologisches Phänomen. Harte Selbsteinschätzung und negative Selbstgespräche sind typisch dafür.

Das innere Kritiker-Syndrom ist die negative innere Stimme im Kopf und ein psychologisches Phänomen, das durch eine harte Selbsteinschätzung und negative Selbstgespräche gekennzeichnet ist. Dabei neigen Betroffene dazu, äußere Umstände und Reaktionen anderer immer auf sich selbst zu beziehen und negativ zu bewerten. Diese innere Stimme, die sowohl bewusst als auch unbewusst sein kann, untergräbt das Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und die allgemeine Lebensqualität.

Der Grund, warum eine Person sich selbst oft bewertet und kritisiert, ist eine verinnerlichte Darstellung kritischer oder negativer Botschaften, die sie schon früh von anderen wie Eltern, Lehrern oder Gleichaltrigen erhalten hat. Im Erwachsenenalter kann dann der innere Kritiker – beeinflusst durch Kollegen, Freunde, soziale Normen und Politik – stärker und negativer werden, häufiger auftreten und sich in folgenden Formen manifestieren:

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• Negative Selbstgespräche: Negative Gedanken und Überzeugungen über sich selbst, die sich um Gefühle der Unzulänglichkeit, der Wertlosigkeit oder der Angst vor dem Versagen drehen.
• Perfektionismus: Mit einer perfektionistischen Denkweise unerreichbar hohe Anforderungen an sich selbst stellen und die Arbeit übermäßig kritisch bewerten und Fehler oder Mängel fürchten.
• Vergleiche: Oft selbstzerstörerische Vergleiche mit anderen ziehen. Den Selbstwert an äußeren Leistungen oder sozialen Standards messen, was zu dem Gefühl führt, nie „gut genug“ zu sein.
• Angst vor dem Scheitern: Angst davor, Fehler zu machen oder zu versagen, was zu Vermeidungsverhalten und einer Abneigung gegen Risiken führt.
• Aufschieberitis: Die Angst, den Ansprüchen des inneren Kritikers nicht gerecht zu werden und deshalb Aufgaben aufschieben, um potenzielle Selbstkritik zu vermeiden.

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• Schwierigkeiten bei der Annahme von Lob oder Komplimenten: Mit einem starken inneren Kritiker fällt es schwer, positives Feedback anzunehmen, weil man glaubt, es nicht verdient zu haben.
• Angst vor Ablehnung oder Verurteilung: Soziale Situationen vermeiden oder sich nicht äußern, weil man fürchtet, von anderen kritisiert oder abgelehnt zu werden.

Zu den häufigsten Leiden und Folgen nach der Exposition zählen erhöhte Ängste und Stress, die geistig und seelisch belastend sind. Mit der Zeit kann sich auch eine Depression entwickeln und zur Isolation führen. Ebenso kann das vom inneren Kritiker getriebene Streben nach Perfektion letztlich dazu führen, dass man sein persönliches und berufliches Wachstum behindert, weil man Angst davor hat, neue Dinge auszuprobieren.

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Das innere Kritiker-Syndrom ist ein starker Gegner, aber er ist nicht unüberwindbar. Durch Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Unterstützung können Betroffene lernen, die spontane innere Stimme zu beruhigen, eine positivere und stärkende Beziehung zu sich selbst aufzubauen und ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben zu führen.

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Um mit dem inneren Kritiker umzugehen, empfehlen sich folgende Übungen:
• Achtsamkeit und Selbstmitgefühl: Achtsamkeitsübungen helfen, sich der Gedanken bewusst zu werden, ohne sie zu bewerten. Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst mit der gleichen Freundlichkeit und dem gleichen Verständnis zu behandeln, das man einem Freund entgegenbringen würde.
• Negative Überzeugungen erkennen und hinterfragen: Das Erkennen negativer Denkmuster und das bewusste Hinterfragen dieser Muster kann dazu beitragen, Selbstkritik in realistischere und konstruktivere Selbstgespräche umzuwandeln.
• Tagebuch und Selbstbeobachtung: Das Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen kann Klarheit schaffen und eine objektivere Prüfung der eigenen Selbstgespräche ermöglichen.
• Kognitive Umstrukturierung: Bei dieser Technik geht es darum, negative Denkmuster zu erkennen und in positivere Perspektiven umzuwandeln.
• Visualisierung und positive Affirmationen: Das Schaffen mentaler Bilder von Erfolg und die Verwendung positiver Affirmationen können helfen, die negativen Botschaften des inneren Kritikers zu bekämpfen.
• Realistische Ziele setzen: Wenn man lernt, sich erreichbare und realistische Ziele zu setzen, kann man die Auswirkungen perfektionistischer Tendenzen abmildern.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Übungen nützlich sein können, aber nicht bei jedem funktionieren. Wenn der innere Kritiker besonders hartnäckig oder schwächend ist, sollte ein Psychiater aufgesucht werden, der individuelle Strategien und Maßnahmen anbieten kann, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Umstände zugeschnitten sind.

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