Berlin. Neue Pfandregelung in Österreich: Ab Februar 2025 kostet jede Glasflasche mehr. Welche Gründe stecken hinter der deutlichen Erhöhung?
Pünktlich zum Anfang des zweiten Jahresmonats gibt es in Österreich eine Veränderung: Die Pfandhöhe ändert sich erstmals seit rund 40 Jahren von neun Cent auf 20 Cent je Glasflasche, wie der Verband der Brauereien Österreichs mitteilte. Die Umstellung, die in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 2025 in Kraft tritt, betreffe vor allem die „klassische 0,5-Liter-Bierflasche“, die 90 Prozent der Glasflaschen ausmacht.
Was steckt hinter der Pfanderhöhung?
Viele der Mehrweg-Glasflaschen, für die bisher nur 9 Cent Pfand berechnet wurden, werden von den Konsumenten nicht zurückgebracht. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Glasflaschen im Altglascontainer oder Restmüll entsorgt werden, statt im Mehrwegsystem. Das wirke sich nicht nur negativ auf die Umwelt aus, sondern führe zu hohen Kosten für die österreichischen Brauereien. „Das wird die Motivation, die leeren Flaschen wieder in den Handel zurückzubringen, deutlich erhöhen“, sagt Karl Schwarz, Obmann des Verbands der Brauereien in dem österreichischen Nachrichtenportal „heute.at“.
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Durch die neue Pfandhöhe erhoffen sich die österreichischen Brauereien eine höhere Rücklaufquote und somit eine Entlastung für Umwelt und Wirtschaft. „Wir gehen davon aus, dass das höhere Pfand dafür sorgen wird, dass sich die Rückgabeintervalle verkürzen“, erklärte Florian Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbands, am Freitag in einer ersten Stellungnahme.
Einkaufstourismus in Grenzregionen befürchtet
Während in Österreich ab Februar 2025 ein Pfand von 20 Cent auf Glasflaschen gilt, liegt es in Deutschland weiterhin bei nur acht Cent. Dieser Unterschied könnte insbesondere in Grenzregionen zu einem neuen Phänomen führen: Einkaufstourismus. Bierflaschen in Deutschland günstig kaufen und in Österreich für 20 Cent je Flasche zurückgeben – ein potenziell lukratives Geschäftsmodell für Konsumenten. Wie genau man diesem Szenario entgegenwirken will bleibt abzuwarten.