Berlin. Die gesetzliche Rente lässt sich möglicherweise ganz leicht aufbessern. Was Versicherte dafür tun müssen, erklärt eine Vorsorgeexpertin.

Ist die Rente noch sicher? Was können Versicherte privat tun, um im Alter auch finanziell sorgenfrei leben zu können? Sandra Klug ist Altersvorsorge- und Rentenexpertin bei der Verbraucherzentrale Hamburg. An dieser Stelle beantwortet sie regelmäßig Fragen zu den Themen private Vorsorge und Rente. Heute: Warum man eine Rentenauskunft beantragen sollte und was Versicherte damit anfangen können.

Frau Klug, wer in die gesetzliche Rente einzahlt, bekommt immer wieder Briefe von der Deutschen Rentenversicherung. Ein wichtiges Schreiben ist dabei die Rentenauskunft. Was steht da drin?

Sandra Klug: Das ist eine Übersicht über alle gespeicherten Versicherungszeiten und Angaben der bisher zu erwartenden Rentenhöhe. Daneben gibt es aber auch Informationen zu einer möglichen Rente bei voller Erwerbsminderung. Man kann auch sehen, wie viel Hinterbliebenenrente im Topf ist.

Worin unterscheidet sie sich von der alljährlich verschickten Renteninformation?

Die Rentenauskunft ist wesentlich ausführlicher. Sich die Auskunft kommen zu lassen, ist durchaus auch in jüngeren Jahren schon sinnvoll. Aus der Rentenauskunft lässt sich zum Beispiel ersehen, wie hoch aktuell die Witwen- beziehungsweise Witwerrente wäre und damit kann der Bedarf für eine Risikolebensversicherung besser abgeschätzt werden.

Wie erhalten Versicherte die Rentenauskunft?

Diese lässt sich online beantragen. Man braucht seine Rentenversicherungsnummer, seinen Nachnamen und bekommt sie dann zugeschickt.

Im Zusammenhang mit der Rentenauskunft fällt auch immer wieder der Begriff Kontenklärung. Was ist das genau? Warum sollte man das machen?

Die Deutschen Rentenversicherung fordert alle Versicherten ab dem 43. Lebensjahr auf, eine Kontenklärung durchzuführen. Das bedeutet, dass man alle Versichertenzeiten nachweist und so eventuelle Lücken schließen kann. Es geht dabei oft um Ausbildungs- oder Studienzeiten, aber auch um Kindererziehungszeiten. Ist etwas nicht richtig erfasst, kann es korrigiert werden. Durch Nachzahlungen lassen sich so vielleicht noch Lücken schließen und Ansprüche sichern. Ich empfehle, das schon in jüngeren Jahren zu machen. Dann fällt es eventuell leichter, die notwendigen Belege noch aufzutreiben und man verpasst keine Fristen.

Seit dem vergangenen Jahr gibt es die Rentenauskunft auch in der digitalen Rentenübersicht. Wo liegt der Vorteil eines Abrufs über das Internet?

Die digitale Rentenübersicht soll einen aktuellen Stand der Altersvorsorge zeigen. Es sollen sowohl erreichte Ansprüche aus der gesetzlichen Rente als auch die der anderen Vorsorgebausteine angezeigt werden. Viele Träger, die betriebliche oder private Altersvorsorge anbieten, sind momentan noch nicht angeschlossen. Der Zusammenschluss von privater und gesetzlicher Rente in der Übersicht darf nicht dazu führen, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher genötigt sehen, unbedingt eine private Rentenversicherung abzuschließen. Ich habe ein bisschen Sorge, dass da Dinge ein positives Label bekommen, die es nicht verdient haben.

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