Meinerzhagen. Der Meinerzhagener Hersteller der Porsche-Felge verlagert ins Ausland. Über 300 Jobs standen auf der Kippe. So hat man sich geeinigt.
Otto Fuchs in Meinerzhagen, renommierter Zulieferer für Automotive sowie Luft- und Raumfahrt, verlagert mehr als 300 Jobs ins Ausland nach Ungarn und Südafrika. Der Hersteller der legendären Fuchs-Porschefelge, wird das Vorzeigeprodukt in Zukunft nur noch zu einem geringen Teil am Standort im Sauerland produzieren. Nachdem Ende Januar erstmals in der Unternehmensgeschichte die Belegschaft gestreikt hatte, einigten sich Management und Betriebsräte nach einer Schlichtung auf die Übernahme von 230 Mitarbeitenden in den Bereich Luft und Raumfahrt. Für rund 80 Beschäftigte ist die Zukunft dagegen weiter offen.
Schwierige Phase für Otto Fuchs
„Die Einigung gibt allen Beteiligten Klarheit, um den notwendigen Weg der Transformation weiterzugehen. Als Traditions- und Familienunternehmen nehmen wir auch in dieser schwierigen Phase unsere besondere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden sehr ernst. Gemeinsam mit dem Betriebsrat konnten wir eine gute Lösung finden, insbesondere im Sinne von bestmöglicher Unterstützung für die Kolleginnen und Kollegen, von denen wir uns leider trennen müssen“, erklärte Martin Knötgen, persönlich haftender Gesellschafter und Vorstandsvorsitzender, in einer Unternehmensmitteilung am Freitag.
Betriebsrat schaut in die Zukunft
Gemeinsam mit dem Betriebsrat sei eine „klare und verbindliche Entscheidung getroffen, mit der die geplanten Maßnahmen am Standort Meinerzhagen so verantwortungsvoll und sozialverträglich wie möglich umgesetzt und durch Personalaufbau in der wachsenden Aerospace-Sparte zu einem Großteil abgefedert werden können“, heißt es von Unternehmensseite. Der Betriebsratsvorsitzende Ralf Hahn bestätigte die Einigung: „Das einhellige Votum in den verschiedenen Gremien und die positive Grundhaltung der Belegschaft nach den Betriebsversammlungen zeigt, dass auch bei den Mitarbeitern die ausgehandelten Ergebnisse Anerkennung finden. Wichtig ist, dass jetzt schnell und reibungslos dieser Schwung mitgenommen wird und die Maßnahmen Erfolg versprechend umgesetzt werden. Auch dabei wird der Betriebsrat natürlich unterstützen.“
Zukunft für 80 Beschäftigte weiter offen - Beschäftigungssicherung bis 2027
Nach aktuellem Stand werden derzeit für etwa 80 weitere Mitarbeitende der insgesamt über 3000 Mitarbeitenden am Standort Meinerzhagen weitere Möglichkeiten geprüft, um auch Ihnen Weiterbeschäftigungsangebote machen zu können. Wie von Beginn an versprochen, werden die Mitarbeitenden, für die keine Weiterbeschäftigung sichergestellt werden kann, in dieser schwierigen Phase bestmöglich unterstützt. Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite haben einen umfassenden Sozialplan beschlossen, der Verdienstsicherungen, Abfindungsleistungen, eine Transfergesellschaft und darüber hinaus Prämienzahlungen für freiwillige Aufhebungsverträge vorsieht. Darüber hinaus wurde u.a. die Sicherung von Ausbildungsplätzen im bisherigen Umfang bis 2028 sowie nach Abschluss der nun vereinbarten Maßnahmen eine Beschäftigungssicherung bis 2027 beschlossen, teilt Otto Fuchs mit.