Berlin. Die größte deutsche Krankenkasse meldet ein Allzeithoch bei Fehltagen. Wegen dieser Krankheiten bleiben viele Beschäftigte zu Hause.
Der Krankenstand bei Berufstätigen ist in Deutschland unter den Versicherten der größten deutschen Krankenkasse 2023 auf ein Rekordhoch gestiegen. Jede versicherte Erwerbsperson bei der Techniker Krankenkasse (TK) war im vergangenen Jahr im Schnitt 19,4 Tage krankgeschrieben, zieht die TK Bilanz. Damit lagen auch im vergangenen Jahr die Fehltage deutlich über dem Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie. 2019 waren die TK-Versicherten im Schnitt lediglich 15,4 Tage krankgeschrieben – und damit im Schnitt vier Tage weniger. Es wurden dafür Daten von rund 5,7 Millionen der insgesamt 11,3 Millionen Versicherten ausgewertet.
Zum Vergleich: Bei der gesetzlichen Krankenkasse DAK Gesundheit ist der Krankenstand der rund 2,4 Millionen versicherten Beschäftigten sogar auf 20 Fehltage im Jahr 2023 geklettert.
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„Hauptgrund für die hohen Fehlzeiten sind wie im Vorjahr Krankschreibungen aufgrund von Erkältungskrankheiten wie grippale Infekte, Bronchitis oder Grippe. Sie machen mehr als ein Viertel der Fehltage aus“, sagte Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, dieser Redaktion. Im Schnitt fehlte jeder Erwerbstätige 5,11 Tage wegen Erkältungskrankheiten. Vor der Corona-Pandemie waren die Beschäftigten deshalb nur 2,37 Tage krankgeschrieben.
Krank: Erkältungen, Psyche und Knochenleiden sind Hauptursachen
Die zweithäufigsten Fehlzeiten entstanden im vergangenen Jahr durch psychische Erkrankungen. Dadurch fehlten Betroffene durchschnittlich 3,6 Tagen pro Jahr. Danach folgten Muskelskeletterkrankungen wie Rückenschmerzen mit 2,8 Fehltagen pro Jahr. Gründe für die anhaltend hohen Zahlen an Krankschreibungen könnten nach der Pandemie weiterhin Nachholeffekte bei Infektionskrankheiten sein. Möglicherweise gingen auch Beschäftigte sensibler mit Erkrankungen um, um Kolleginnen und Kollegen nicht anzustecken, so der TK-Vorstandschef.
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Hohe Krankenzahlen bedeuten auch Kosten. In diesem Jahr erhöhen 36 Krankenkassen die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Dieser steigt im Schnitt von 1,6 auf 1,7 Prozentpunkte. Die Techniker Krankenkasse hält ihren Zusatzbeitragssatz dagegen bei 1,2 Prozent stabil – und liegt damit deutlich unter dem gesetzlichen durchschnittlichen Zusatzbeitrag. Bei der DAK Gesundheit liegt der Zusatzbeitrag wie im Vorjahr bei 1,7 Prozent. Beschäftigte teilen sich den Beitrag mit ihren Arbeitgebern.