Berlin. Obwohl es wieder mehr Corona-Fälle gibt, lassen sich nur wenige impfen. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Die Bereitschaft, sich gegen Corona impfen zu lassen, ist in Deutschland derzeit sehr gering. In dieser Herbst- und Wintersaison wollen sich nur 31 Prozent gegen Covid impfen lassen, nur 15 Prozent haben es bereits getan. 46 Prozent wollen sich unterdessen nicht gegen das Coronavirus spritzen lassen. Das hat eine repräsentative Umfrage unter 1000 Befragten im Zuge des Gesundheitsmonitors des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) Anfang November ergeben, die unserer Redaktion vorliegt.
Die Impfbereitschaft ist vor allem unter älteren Menschen am größten. Unter den über 60-Jährigen haben sich 20 Prozent impfen lassen, weitere 27 Prozent haben dies noch vor. Fast jeder Dritte möchte sich allerdings auch in dieser Altersgruppe nicht impfen lassen. Die Impfbereitschaft ist zudem unter Männern mit 33 Prozent größer als unter Frauen, von denen nur 29 Prozent schon eine Impfung erhalten haben oder sich noch eine geben lassen wollen. Jede zweite Frau will sich nicht impfen lassen, während dies nur 42 Prozent der Männer sagen.
Lesen Sie auch:Corona-Test ist positiv? Das müssen Sie jetzt tun
Die meisten Impfverweigerer sind zwischen 50 bis 59 Jahre alt. In dieser Altersgruppe wollen sich 57 Prozent nicht impfen lassen, nur acht Prozent von ihnen haben sich bereits eine Spritze gegen Covid geben lassen. „Eine geringe Impfbereitschaft könnte zu weiteren unnötigen Erkrankungswellen führen“, warnt der BAH-Hauptgeschäftsführer Hubertus Cranz. „Hier muss gegengesteuert und auf die Vorteile der Impfstoffe hingewiesen werden.“
- Das Virus bleibt: Neue Corona-Variante – Sorgt KP.2 für eine Sommerwelle?
- AstraZeneca: Corona-Impfstoff in der EU nicht mehr zugelassen – die Gründe
- Nach Corona: Diese Viren könnten eine neue Pandemie auslösen
- Studie: Depressionen möglich? Corona attackiert die Glückshormone im Gehirn
- Jugendliche: Was eine verfrühte Pubertät mit der Corona-Pandemie zu tun hat
Corona: Die größten Impfmuffel sind zwischen 50 und 59 Jahre alt
Cranz geht davon aus, dass Corona die Welt noch einige Jahre beschäftigen werde. Davon sind auch rund 65 Prozent der Befragten überzeugt. „Es ist daher wichtig, wie auch bei der nicht minder gefährlichen viralen Grippe, dass möglichst viele Personen vorbeugen und damit sich und andere schützen“, so Cranz. Impfwillige hätten die Möglichkeit, sich in Arztpraxen oder Apotheken die Spritze geben zu lassen. „Sich impfen zu lassen, ist unkompliziert geworden.“ 58 Prozent der Befragten wollen zu ihrem eigenen Schutz vor allem größere Menschenmengen vermeiden.
Die Kosten für eine Impfung werden von den Krankenkassen übernommen. Ein Anspruch auf eine Covid-19-Impfung hängt vom Alter, von Vorerkrankungen oder bestimmten beruflichen Risiken ab, der wiederum von den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) definiert wird. Zu Personen mit erhöhtem Risiko zählen unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Bewohner in Pflegeeinrichtungen oder Pflegepersonal.