Berlin. Jetzt ist es offiziell: Trigema-Chef Wolfgang Grupp übergibt seine Firma an seine Kinder. Wer sind Bonita und Wolfgang junior?
Schon seit längerem war klar, dass Bonita und ihr Bruder Wolfgang Grupp Junior die Firma Trigema ihres Vaters Wolfgang Grupp übernehmen werden. Am Dienstag kündigte der 81-jährige Geschäftsführer und Inhaber dann an, die Firma für Sport- und Freizeitkleidung Ende des Jahres an seine Kinder zu übergeben. Demnach solle Wolfgang Grupp junior (32) zum 1. Januar 2024 persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer werden. Bonita Grupp (34) werde zum gleichen Zeitpunkt Mitglied der Geschäftsführung. Wer sind die Kinder des Trigema-Chefs?
Die Leben von Bonita und Wolfgang Grupp junior ähneln sich in vielen Punkten. Geboren wurden beide in der Kleinstadt Burladingen in Baden-Württemberg. Bonita kam 1989 zur Welt, ihr Bruder Wolfgang zwei Jahre später (1991). Nach der Grundschule besuchten beide nacheinander ein englischsprachiges Eliteinternat in der Schweiz, wie mehrere Medien unabhängig voneinander berichten. Demnach ging Bonita anschließend nach London an die School of Economics and Political Science (LSE), um dort Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Auch ihr Bruder sei ihr nachgezogen und studierte BWL und Politik.
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Bonita Grupp: Was über die Tochter vom Trigema-Chef bekannt ist
Anschließend habe Bonita ihren Master in Wirtschaftsgeschichte absolviert und danach ein Jahr an der Universität gearbeitet, heißt es. Mit Mitte 20 sei sie zurück nach Deutschland gegangen und habe 2013 in der Firma ihres Vaters angefangen zu arbeiten. Mittlerweile sei sie bereits seit rund zehn Jahren bei Trigema tätig. Zuletzt leitete sie die Bereiche E-Commerce und den Personalbereich.
Über ihr Privatleben ist nur wenig bekannt. „Aktuell bin ich wieder Single“, sagte sie Anfang Oktober dieses Jahres gegenüber der Zeitung „Merkur“. Zur Beziehung mit ihrem Bruder sagte die Jungunternehmerin weiter: „Wir verstehen uns wirklich sehr gut und ergänzen uns. Was uns beiden am Herzen liegt und antreibt ist, die Firma in die nächste Generation zu führen.“
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Trigema: Das ist über Wolfgang Grupp junior bekannt
Wolfgang Grupp junior habe sich zuletzt um den B2B-Verkauf gekümmert und sei IT-Projektleiter. Die Entscheidung, nach seinem Studium 2014 bei Trigema, der Firma seines Vaters, anzufangen, sei ihm nicht schwer gefallen. Das sagte er jedenfalls im Oktober 2021 in einem Interview mit der WirtschaftsWoche. Es sei eine bewusste Entscheidung gewesen. „Ich glaube, in ein Familienunternehmen eintreten und dort arbeiten zu dürfen, ist ein sehr großes Privileg und viele meiner Studienkollegen hätten davon geträumt, in ein Unternehmen direkt so einsteigen zu dürfen“, sagte Wolfgang Grupp junior damals.
Auch über sein Privatleben ist, wie über das seiner Schwester, kaum etwas bekannt. Berichten des Business Insider zufolge hat er eine Freundin, die in München lebt.
Die Fußstapfen seines Vaters seien groß, sagte Wolfgang Grupp junior vor zwei Jahren gegenüber der WirtschaftsWoche: „Wir maßen uns nicht an, dass wir sie jemals füllen können.“ Wolfgang Grupp sagte zur Übergabe der Firma an seine Kinder: „Ich vertraue ihren Fähigkeiten, den Fortbestand des Unternehmens zu gewährleisten und Trigema in eine sichere Zukunft zu führen“, zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur.
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Trigema-Chef: So verlief der Werdegang von Wolfgang Grupp
Wolfgang Grupp ist einer der profiliertesten und schillerndsten deutschen Mittelständler. Der alleinige Inhaber der Textilfirma Trigema wurde durch kultige Fernsehspots bekannt. In diesen wirbt ein Schimpanse – zuletzt ein digitalisiertes Tier – für seine T-Shirts und Sweatshirts.
Die mit Wolfgang Grupp senior verheiratete Elisabeth Grupp bleibt als Gesellschafterin im Unternehmen tätig. Sie sei damit nicht Teil der Geschäftsführung. Die Firma wird unter der Firmierung Trigema W. Grupp KG weitergeführt. Bisher hatte Grupp Trigema als „e.K“ (eingetragener Kaufmann) geführt. Als eingetragener Kaufmann haftete er mit seinem Privatvermögen.
Der Textilunternehmer wurde am 4. April 1942 in Burladingen geboren. Nach dem Besuch des Jesuitenkollegs in St. Blasien studierte er Wirtschaftswissenschaften an der Universität Köln, wo er auch promovierte. 1969 übernahm er die 1919 von seinem Großvater gegründete, hoch verschuldete Firma. Grupp führte Trigema aus den roten Zahlen und machte den Betrieb zu Deutschlands größtem T-Shirt und Tennis-Bekleidungs-Hersteller. Der Produktionsumsatz lag im Jahr 2022 bei 127,2 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter bei rund 1160.